Heubach (rad-net) - Am 23. April wird im Rahmen des «Bike the Rock» die Premiere der Deutschen Pumptrack-Meisterschaft ausgetragen. Gefahren werden die Titelkämpfe auf dem Pumptrack der Stadt Heubach. Für den Nachwuchs geht es um den Deutschland-Cup im Pumptrack.
Beim Pumptrack geht es darum, auf einem meist asphaltierten Rundkurs eine hügelige und kurvige Strecke alleine durch Körperspannung und -bewegung, also ohne zu Treten, eine möglichst schnelle Rundenzeit zu erzielen. Gefahren wird zunächst eine Qualifikation, die als Einzelzeitfahren durchgeführt wird. Danach folgt ein Ausscheidungsmodus, in dem jeweils der Schnellste gegen den Quali-Schlechtesten, der Zweitschnellste gegen den Zweitschlechtesten, usw. antritt, bis zum Schluss der Sieger beziehungsweise die Siegerin und damit die Deutschen Meister feststehen.
«Die Deutsche Meisterschaft in Heubach hat Leuchtturm-Charakter», ist sich der MTB-Koordinator des Bund Deutscher Radfahrer (BDR), Fabian Waldenmaier, sicher. Noch gäbe es keine Spezialisten, die Fahrerinnen und Fahrer rekrutieren sich bisher aus ganz unterschiedlichen Radsportdisziplinen. So finden sich neben Downhillern und Enduro-Fahrern auch Fourcrosser und BMX-Fahrer bei Pumptrack-Wettbewerben ein. Der aktuelle Pumptrack-Vize-Weltmeister Philip Schaub aus Stuttgart kommt eigentlich vom BMX. «Heubach hat eine sehr kurze, aber coole Strecke», weiß Schaub. «Da ist es wichtig, dass man fehlerfrei durchkommt, eine saubere Linie fährt, die hohe Geschwindigkeit beibehält und nirgends wegrutscht.»
«Pumptrack ist ein unkomplizierter, guter Einstieg in den Radsport für Kinder und Jugendliche», sagt BMX-Bundestrainer Simon Schirle. Die Pumptrack-Beauftragte des BDR, Jessy Lübke, berichtet: «Es gibt schon rund 100 öffentliche Anlagen in deutschen Städten.» Ähnlich wie Skateparks sind die Pumptracks Magnete für die Jugend. Auch die Stadt Heubach hat diesen Trend früh erkannt und schon vor einigen Jahren Konrad Willar, einem der besten deutschen Pumptrack-Bauer, einen permanenten Track bauen lassen, der «gut von unseren Kindern und Jugendlichen angenommen wird», so der Heubacher Hauptamtsleiter Eckhard Häffner, der auch für das «Bike the Rock» verantwortlich zeichnet.
Die Disziplin Pumptrack hat sich in den vergangenen fünf Jahren auch in Deutschland zu einer erfolgreichen Trendsportart entwickelt. «Jetzt ist wichtig, dass wir die Verbindung zwischen den Anlagen und den Vereinen herstellen: Wir wollen die Kinder in den Radsport holen», sieht Schirle eine Chance auch für den BDR. Pumptrack biete eine gute Schule für die Allgemein-Athletik, für die Freude und den Spaß am Sport. Ob die Jugendlichen dann sich später für BMX, Mountainbike oder auch für Straßenrennen entscheiden, sei zunächst einmal egal: «Der Wechsel in die anderen Disziplinen wird leichtfallen.» Wichtig sei aber, dass zunächst der Fun-Charakter im Vordergrund stehe.
Es müsse auch die großen Veranstaltungen wie in Heubach geben, die dann die Brücke zum Leistungssport schlagen: «Unser Ziel ist eine etablierte nationale Pumptrack-Serie», sagt Lübke. Auf internationaler Ebene gibt es bereits eine Art Weltcup, der von der UCI organisiert wird und dessen Höhepunkt dann die Weltmeisterschaft selbst ist.