Apeldoorn (rad-net) - René Enders aus Erfurt hat bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Apeldoorn im Keirin den fünften Platz belegt. Den Titel sicherte sich überraschend Shane Perkins aus Australien vor Titelverteidiger Chris Hoy (Großbritannien). Teun Mulder als Dritter sorgte für die erste Medaille für das Gastgeberland Niederlande.
«Das ist definitiv mehr, als ich mir erhofft hatte», sagte der Erfurter. «Wenn man im Finale steht, will man natürliche eine Medaille. Das hat leider nicht geklappt. Ich kann mich aber auch über den fünften Platz freuen.» Medaillenkandidat Maximilian Levy wurde in der zweiten Runde vom Franzosen Mickael Bourgain behindert, der daraufhin disqualifiziert wurde. Das brachte aber nicht Levy nachträglich ins Finale, sondern den vor ihm platzierten Briten Matthew Crampton. «Hätte ich drauf gehalten, wäre ich gestürzt. Das ist schon sehr bitter. Ich habe mich sehr gut gefühlt und mir einiges zugetraut», sagte Levy, der schließlich Elfter wurde. «Aber so ungerecht kann Keirin sein», sagte der Weltmeister von 2009 und Vorjahresdritte.
Im Sprint der Frauen siegte Anna Meares. Die Australier bauten damit auch ihre Führung nach 13 von 19 Entscheidungen in der Nationenwertung mit jetzt fünf Goldmedaillen aus. Silber holte Simona Krupeckaite aus Litauen, Bronze ging an die fünffache Weltmeisterin Viktoria Pendleton (Großbritannien). Die Erfurterin Kristina Vogel belegte als beste Deutsche Platz sieben.
Im Scratchrennen der Frauen belegte Elke Gebhardt beim frenetisch gefeierten Sieg der Lokalmatadorin Marinanne Vos den elften Rang. Fünf Fahrerinnen um Vos hatten sich zehn Runden vor Schluss abgesetzt und machten die Medaillen unter sich aus. «Platz elf war nicht geplant. Mein Minimalziel war eigentlich Rang fünf», sagte Elke Gebhardt bei ihrer fünften WM. «Dafür hätte ich mit der Gruppe aber mitgehen müssen. Mein Rennplan war aber, bis zum Schluss zu warten. Daran fest zu halten, war ein Fehler», war Gebhardt selbstkritisch genug.
Im Ausdauer-Omnium der Männer verlor Erik Mohs (Leipzig) im vierten Wettbewerb Scratch (18.) und im abschließenden 1000-m-Zeitfahren (16.) weiter an Boden verlor und wurde schließlich als Gesamt-17. klassiert. «Das ist schon frustrierend. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich hier unter die ersten Zehn kommen kann. Ich habe hier aber kein Bein rum bekommen», war Mohs enttäuscht.
Im Omnium der Frauen liegt Lisa Brennauer (Durach) zur Halbzeit auf Rang 13. Nach der «fliegenden Runde» (8.), dem Punktefahren (15.) und Ausscheidungsfahren (12.) hat die 22-jährige Allgäuerin mit 35 Platzierungspunkten aber noch die Top 10 im Visier: «Ich will mich noch nach vorne arbeiten. Morgen kommen mit der Einerverfolgung und den 500 Metern noch zwei Disziplinen, die mir liegen», ist Brennauer optimistisch.