Stein (rad-net) - In der 1. Radball-Bundesliga ist Halbzeit und seit vergangenem Wochenende stehen auch die Teilnehmer des Finales des Deutschlandpokals im Radball fest. Eine Mannschaft hat sich in den vergangenen Wochen besonders hervorgetan: Der RMC Stein 1 mit Bernd Mlady und Raphael Kopp. Das zur Saison 2024 neu formierte Duo dominiert und ist bislang ungeschlagen.
Ende des Jahres 2023 hatten die beiden Spielpartner Gerhard Mlady und André Kopp ihren Rücktritt angekündigt – doch schnell war klar, dass sich die beiden absoluten Spitzenteams RMC Stein 1 und RV Obernfeld künftig zu einer Mannschaft zusammenschließen werden. Und die Idee kam nicht von ungefähr, denn Bernd Mlady und Raphael Kopp sind schon seit Jahren sehr gute Freunde. «Es war natürlich eine gemeinsame Entscheidung, aber wir haben schon immer gesagt, bevor wir aufhören, wollen wir nochmal eine Saison zusammen spielen. Bislang war das immer just for fun, so wie andere sagen ‚Ich mache mal eine Bar auf‘, aber nun kam die Gelegenheit und wir haben die Chance ergriffen», erzählt Mlady.
Auf die Frage, wie es war, das erste Mal als Team und nicht als Gegner auf dem Feld zu stehen, antworten beide zeitgleich: «Schön!» Mlady weiter: «Man geht halt mit einem guten Kumpel aufs Spielfeld und hat jetzt Spaß miteinander.»
Doch hinter dem Spaß steckt auch ein gewisser Eifer, wie Kopp erklärt: «Der Spaß soll sicherlich im Vordergrund stehen, wobei wir beide aber auch gesagt haben, wir gehen nicht die Aufwände ein, um einfach just for fun irgendwo hinzufahren. Wir wollten das Jahr mit einer gewissen Ernsthaftigkeit angehen, mit einer Motivation und natürlich auch mit Zielen, die wir verfolgen wollen.»
Für den amtierenden Weltmeister (Kopp) und ehemaligen Weltmeister (Mlady) ist dabei auch die Distanz kein Problem - Kopp wohnt in Obernfeld, westlich von Göttingen, und Mlady in Stein bei Nürnberg. «Wir haben uns in den letzten Wochen und Monaten die freien Wochenenden, wo keine Spiele waren, herausgepickt und uns getroffen. Außerdem war ich zuletzt beruflich bedingt ein paar Mal in Stuttgart, da haben wir die Zeit genutzt, zusammen zu trainieren, und für unsere Verhältnisse haben wir auch relativ viele Vorbereitungsturniere dieses Jahr angenommen, um sich da auch schon mal ein bisschen einzuspielen», erklärt Kopp.
Und das mit Erfolg, wie die Ergebnisse der vergangenen Wochen zeigen. Mit einer solchen Erfolgswelle hatte das Duo bei weitem nicht gerechnet, darauf «gehofft», so Mlady, aber schon. «Dass es jetzt so gut läuft, wie es läuft, haben wir nicht erwartet. Aber wir sind natürlich zufrieden damit.» Und es soll noch weitergehen. «Wir möchten schon ganz gerne zur WM fahren», sagt Kopp, für den insbesondere die Titelkämpfe in Bremen Ende Oktober eine besondere Bedeutung haben: «Das wäre sozusagen ein Heimspiel für mich, denn es liegt nur zwei Stunden von zu Hause entfernt. Dementsprechend habe ich da eine hohe Motivation, sich dafür zu qualifizieren. Und was an dem Wochenende – wenn wir uns denn qualifizieren – dabei herauskommt, werden wir dann sehen. Das ist die Marschroute.»
Derzeit läuft scheinbar alles darauf hinaus, dass Raphael Kopp und Bernd Mlady die deutschen Farben bei der WM vertreten werden. Dennoch sieht es das Gespann nicht als selbstverständlich an und nennt RSC Schiefbahn (Sven Holland-Moritz/Marius Hermanns), RSV Großkoschen (Eric und Tim Lehmann), RSV Waldrems (Björn Bootsmann/Marcel Schüle), RSG Ginsheim (Jens Krichbaum/Roman Müller), die allerdings für das Pokal-Halbfinale am vergangenen Wochenende verletzungsbedingt passen musste und dadurch im Ranking zurückgeworfen wurde, und sogar die eigene zweite Mannschaft aus Stein (Michael Birkner/Robert Mlady) als Hauptgegner. Mlady sagt: «Unser Vorteil im Moment ist es, dass sich die Mannschaften hinter uns gegenseitig etwas die Punkte wegnehmen. Wir haben also eine ganz gute Ausgangslage. Trotz allem ist es aber so, dass bis zur Deutschen Meisterschaft [voraussichtlich Ende September, Anm. d. Red.] nichts sicher ist. Wenn alles gut und perfekt läuft, dann haben wir wahrscheinlich vor der DM unseren Platz relativ sicher. Aber bis dahin heißt es, diszipliniert weiterzumachen, konzentriert zu bleiben und nicht zu denken, dass man schon alles geschafft hat. Die Saison ist noch lang.»
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