Kopenhagen (dpa) - Tim Torn Teutenberg war mächtig stolz. Als Nachwuchsfahrer hatte er stets zu Roger Kluge aufgeschaut, und plötzlich stand er mit dem 16 Jahre älteren Routinier bei der Bahnrad-WM in Kopenhagen ganz oben auf dem Podium. «Mit ihm Weltmeister zu werden, ist Wahnsinn», sagte der 22-Jährige nach dem überraschenden Triumph im Zweiermannschaftsfahren.
Der Name Teutenberg ist den Experten ein Begriff. Der 22-Jährige stammt aus einer großen Radsport-Familie. Sein Vater Lars war früher selbst Radprofi und wurde mehrmals Deutscher Meister. Auch Onkel Sven und Tante Ina-Yoko machten auf dem Rennrad Karriere, feierten viele Siege. Seine Schwester Lea Lin fuhr bei derselben WM auf Platz elf im Punktefahren, bei der EM im Januar holte sie Silber im Ausscheidungsfahren.
Weltmeister, Europameister und Paris-Roubaix
Einen WM-Titel in so jungen Jahren hat aber noch kein Teutenberg geschafft. Womöglich ist Tim Torn Teutenberg sogar der talentierteste von allen. Der Kölner hat in seiner jungen Karriere bereits beachtliche Erfolge gefeiert. In Kopenhagen holte er auch Bronze mit dem Vierer - es war die erste deutsche WM-Medaille in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung seit 22 Jahren. Und bei der EM gewann er 2023 das Ausscheidungsfahren.
Auch auf der Straße ist Teutenberg erfolgreich unterwegs. In diesem Frühjahr gewann er das U23-Rennen von Paris-Roubaix. Zur kommenden Saison wird er beim Lidl-Trek-Rennstall vom Nachwuchs- ins Profiteam aufsteigen. «Ich möchte mich nie zwischen Bahn und Straße entscheiden müssen», sagte Teutenberg. So hat es auch immer der frühere Giro-Etappensieger Roger Kluge gehalten.
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