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Georg Egger und Max Brandl haben auf der zweiten Etappe des Ford Epic Israel das Gelbe Trikot verteidigt. Foto: Armin Küstenbrück
05.10.2018 15:42
Epic Israel: Brandl/Egger verteidigen Gelb auf zweiter Etappe - Kulhavy/Ulman holen Etappe

Tel Aviv (rad-net) - Auf der zweiten Etappe des Ford Epic Israel haben sich Jaroslav Kulhavy und Matous Ulman für die Enttäuschung des Vortags revanchiert und den Tagessieg gefeiert. Die beiden Tschechen gewannen vor den Ungarn Attila Valter/Marton Dina und Max Brandl/Georg Egger, die mit 2:07 Minuten Rückstand ihr Gelbes Trikot verteidigten und den Vorsprung auf 2:44 Minuten ausbauen konnten. Bei den Damen siegten erneut Anne Terpstra und Barbara Benko, während Antonia Daubermann mit ihrer israelischen Partnerin Naama Noyman Dritte wurden.

Nachdem die als Favoriten gestarteten Tschechen Jaroslav Kulhavy und Matous Ulman am ersten Tag durch zwei Defekte 23 Minuten verloren hatten, war deren Angriff auf einen Etappensieg zu erwarten. Zuerst aber waren die beiden Kanadier Raphael Gagné und Andrew L’Esperance an. Kulhavy/Ulman griffen nach gut 20 Kilometern aus der Verfolgergruppe an und holten Gagné/L’Esperance ein. Die nächsten 60 Kilometer sah das ungefähr so aus: Kulhavy spannte sich vorne dran und die anderen Drei hingen im Windschatten.

Dahinter übernahm Karl Markt die Verantwortung. «Keiner wollte fahren und ich habe viel Führungsarbeit gemacht», erklärte der Möbel-Märki-Fahrer. «Das war vielleicht der Fehler.» Sein Bemühen das Tempo hoch und den Rückstand klein zu halten trug Früchte, denn lange Zeit blieb der Abstand nach vorne bei plus-minus zwei Minuten. Max Brandl und Georg Egger hielten sich im Gelben Trikot zurück. «Es war der Plan das heute defensiver anzugehen und für den Schluss-Anstieg Kräfte zu sparen», so Egger und Brandl konstatierte, dass man von Markts Arbeit profitierte.

Die 23 Minuten Rückstand von Kulhavy/Ulman und die knapp 20 Minuten der Kanadier waren eigentlich für zwei Tage ein gutes Polster, doch man hatte auch Respekt vor Lokomotive Kulhavy und dessen Fähigkeiten. Als Karl Markt von der Führungsarbeit genug hatte, begann die noch vier Teams starke Verfolgergruppe zu bummeln. Das nutzten dann die beiden Ungarn Attila Valter und Marton Dina zur Attacke.

Sie reduzierten den Rückstand auf das Führungs-Quartett bis auf knapp 30 Sekunden, doch als es dann bei Kilometer 86 in den vorletzten Anstieg hinein ging, da beschleunigte Kulhavy mit Ulman noch mal und zog den Kanadiern davon. Valter und Dina waren mit 4:32 Minuten Rückstand auf Brandl/Egger schon deutlich gefährlicher für das Gelbe Trikot, doch den beiden Deutschen kam die Attacke noch zu früh. «Ich habe da keine Gefahr gesehen», meinte Georg Egger. Sie warteten auf die letzten zehn Kilometer, in denen es noch mal eine kurze Abfahrt gab, bevor es in den gleichen steilen Anstieg ging wie am Tag zuvor.

«Als wir unten in den vorletzten Berg rein gefahren sind, habe ich noch die ersten 100 Höhenmeter abgewartet, Georg kurz zugenickt und bin dann losgefahren», erklärte Brandl ihre Schluss-Offensive.

Sie rissen eine Lücke, holten die Kanadier ein, die ihren langen Ausritt büßten und hatten nur noch zehn Sekunden auf die beiden Ungarn. Max Brandl übersah 600 Meter vor dem Ziel eine Abzweigung, so dass es im Ziel dann 21 Sekunden Zeitverlust auf Valter/Dina waren, aber immerhin Etappenrang drei.

«Ich hatte heute am letzten Anstieg auf jeden Fall noch Zucker im Körper», konstatierte Georg Egger, der am ersten Tag dort ziemlich leiden musste. «Ich war froh, dass ich wusste, wie lang der Berg ist.»

Im Blick auf die finale Etappe über 60,5 Kilometer (1350 Höhenmeter), die sie mit 2:44 Minuten Vorsprung auf die Tages-Sechsten Markt und Raggl angehen, meinte Max Brandl: «Wir werden versuchen wieder so wenig wie möglich zu ackern und ohne Defekt durchzukommen. Wenn wir am Ende nicht eingehen, sieht es ganz gut aus.»

Valter und Dina überholten die Italiener Damiano Ferraro/Gioele de Cosmo und gehen mit 4:11 Minuten Differenz auf die Schluss-Etappe.

Damen: Aus für Tazreiter und Süss Barbara Benko und Anne Terpstra hat auch die zweite Etappe des Ford Epic Israel gewonnen und gleichzeitig ihre schärfsten Konkurrentinnen verloren. Die Österreicherin Angelika Tazreiter stürzte und kugelte sich die Schulter aus. So konnten sich Antonia Daubermann und Naama Noyman als Tagesdritte (+17:21) hinter Githa Michiels/Jovana Crnogorac (+7:45) auf Gesamtrang drei verbessern.

Bis zu einem Plattfuß bei Jovana Crnogorac nach der ersten Verpflegungszone (km 40), lag das belgisch-serbische Duo auf der 96 Kilometer langen Etappe gemeinsam mit Anne Terpstra und Barbara Benko an der Spitze.

Allerdings nicht immer zusammen, denn Barbara Benko hatte nach acht Kilometer einen Sturz. «Da wurde es kurz mal spannend und wir haben ein bisschen gebraucht bis wir unseren Rhythmus wieder gefunden haben», erklärte Anne Terpstra.

Doch sie holten Crnogorac und Michiels wieder ein und als sie der Defekt dann auseinander dividierte, da spulte das ungarisch-niederländische Duo wie am Vortag sein Programm ab.

«Mir ging es heute besser als gestern, aber letzte Anstieg war wieder hart. Da scheint voll die Sonne drauf und man nicht wirklich einen Rhythmus fahren. Wir haben aber nichts komisches mehr gemacht und mehr an morgen gedacht», kommentierte Anne Terpstra. «Ich bin froh, dass ich Barbara an meiner Seite habe, sonst würde ich am Anfang komplett überziehen.»

Das Duo hat ja beim Swiss Epic bereits gemeinsame Erfahrungen gesammelt und steht mit einer knappen Stunde Vorsprung vor letzten 60,5 Kilometer vor dem Gesamtsieg des S1 dotierten Etappenrennens.

Antonia Daubermann und Naama Noyman (Joe’s No Flats) verbesserten sich mit Tages-Rang drei auf den dritten Gesamtrang, 2:36 Minuten hinter den Zweiten Cindy Montambault und Jaqueline Mourao (Trek GPL/Scott Brasil) und 6:24 Minuten vor Michiels/Cnogorac.

Antonia Daubermann ist im Vergleich zu ihrer israelischen Partnerin die Stärkere. «Die Leistungsdifferenz ist schon groß. Ich habe Naama schon ab dem ersten Berg an der Trikottasche gezogen. Mit meiner Leistung bin ich definitiv zufrieden und Naama hat alles gegeben», erklärte Daubermann.

Die Stevens-Fahrerin war eher kurzfristig für Lia Schrievers vom German Technology Racing eingesprungen. Bei Schrievers wurde das Pfeiffersche Drüsenfieber diagnostiziert.

«Heute hatten wir gigantische Ausblicke. Insofern hatte die Etappe heute weniger Trails, aber mehr Charme», erklärte Daubermann.

Dass die U23-DM-Dritte am zweiten Tag auf dem Podest landete, hat damit zu tun, dass Angelika Tazreiter genau das passierte, was sie unbedingt vermeiden wollte: einen Sturz. Laut Aussagen ihrer Partnerin Esther Süss kugelte sich die Österreichische Marathon-Meisterin dabei die Schulter aus.

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