Pietermaritzburg (rad-net) - Alexandra Engen aus Schweden hat ihren WM-Titel im Eliminator Sprint im südafrikanischen Pietermaritzburg verteidigt und die beiden Schweizerinnen Jolanda Neff und Linda Indergand auf die Plätze verwiesen. Bei den Herren siegte etwas überraschend der Australier Paul van der Ploeg vor dem Weltcup-Führenden Daniel Federspiel und dem Argentinier Catriel Soto.
Nadine Rieder auf Platz vier, Lena Putz auf sechs und Helen Grobert auf sieben, sowie Andy Eyring bei den Herren auf Platz fünf, sorgten für einen starken Abschluss für die deutsche Cross-Country-Delegation.
Die Sonthofenerin Nadine Rieder hat zum Abschluss der Cross-Country-Wettbewerbe eine Medaille knapp verfehlt. Im Finale der besten Vier Letzte zu werden ist nie besonders erfreulich, doch die nackte Platzierung stellte die Deutsche Sprint-Vizemeisterin «sehr zufrieden». «Mein Ziel war das Halbfinale. Klar ist es schade, aber ich bin am Start einen Tick zu spät weggekommen. Damit hatte ich gegen die technisch starken Schweizerinnen keine echt Chance mehr. Vierte bei der WM, das ist doch bestimmt nicht schlecht und ich habe meine Nominierung bestätigt», meinte Rieder.
Im Halbfinale profitierte sie vom Kettenriss bei der Schweizerin Kathrin Stirnemann, die an zweiter Stelle lag. «Ein wenig Glück gehört beim Sprint dazu. Das gleicht sich irgendwann wieder aus», meinte Rieder.
Überraschend drangen auch Lena Putz aus Röhrnbach und Helen Grobert aus Remetschwiel ins Halbfinale vor. Putz warf im Viertelfinale die höher eingeschätzte Nathalie Schneitter durch ein gewitztes Manöver aus dem Rennen und Grobert profitierte - auch im Viertelfinale von einem Plattfuß bei der Italienerin Eva Lechner. «Dafür, dass wir keine Sprinterinnen sind, haben wir uns gut geschlagen», meinte Grobert zu Putz. «Ich bin super zufrieden, Platz sechs bei der WM, das ist klasse», meinte Putz. So weit war sie noch nie gekommen.
Das gilt auch für Andy Eyring. Der Deutsche Vize-Meister im Sprint hatte sich das Halbfinale zum Ziel gesetzt, verpasste aber den Einzug ins Finale nur um zehn Zentimeter gegen den Italiener Erik Silvestre. Dabei war er erst als Vierter in die erste Kurve gekommen. Ein Konkurrent war auf seine Linie gewechselt. Doch Eyring zeigte Kampfgeist und im letzten Steinhindernis schob er sich an die zweite Position. Auf dem letzten Meter ging Silvestre im Zielsprint noch vorbei. «Ich wollte unbedingt ins Finale, aber da hat einfach die Kraft gefehlt», bekannte Eyring.
Das kleine Finale konnte er gegen den Schweizer Meister Marcel Wildhaber für sich entscheiden und damit Rang fünf erobern. «Damit bin ich mega happy. Im Weltcup bin ich über Platz zehn noch nicht hinaus gekommen», bilanzierte der Münnerstädter.
Der Deutsche Sprint-Meister Simon Gegenheimer aus Remchingen schied im Viertelfinale aus, nachdem er am Start weg gerutscht war. Mit Kampfgeist kam er noch einmal heran, doch im Zielsprint fehlte ein knapper Meter zum Einzug ins Halbfinale. Martin Gluth verpasste das Halbfinale ebenfalls knapp. «Der Start war sehr entscheidend. Wenn da keiner einen Fehler macht, dann hast du keine Chance mehr», sagte Gluth. Es war ausgerechnet der spätere Weltmeister Paul van der Ploeg aus Australien, mit dem es der deutsche U23-Biker zu tun hatte. Beinahe hätte er dessen Titel verhindert.
Gluth und Gegenheimer rundeten als Zehnte und Elfte einen starken Auftritt der Deutschen ab, die mit fünf Medaillen die erfolgreichste WM aller Zeiten feierten.