Torrevieja (rad-net) - Wenn am kommenden Montag die Vuelta Femenina anrollt, wird es für eine Fahrerin auch ein ganz besonderes Rennen sein: Die ehemalige Zeitfahr-Weltmeisterin Chloé Dygert gibt bei der spanischen Etappenfahrt ihr Comeback auf der Straße, nachdem sie über 14 Monate keine Straßenrennen bestreiten konnte.
Zuletzt fuhr Dygert mit Canyon-Sram den Omloop Het Nieuwsblad Ende Februar 2022, wurde dann aber von verschiedenen gesundheitlichen Problemen ausgebremst. Dygert nahm kürzlich mit dem US-amerikanischen Nationalteam am Bahn-Nationencup in Milton (Kanada) teil, nachdem sie im vergangenen November in Colorado Springs zum ersten Mal seit zehn Monaten zu einem Bahnrennen zurückgekehrt war. Die Vuelta ist nun der nächste Schritt in ihrer Rehabilitation.
«Einige Rückschläge in meinen Wintertrainingsblöcken haben meine Pläne für die Saison zunichte gemacht. Ich würde sagen, dass ich in Vorbereitung auf diese Saison mehr Frühjahrstraining als Wintertraining hatte», sagte Dygert in einer Pressemitteilung von Canyon-Sram, fügte aber an, dass sie «glücklich» sei, «gesund und fit genug zu sein», um an dem Rennen teilzunehmen.
«Ich bin dankbar, dass ich mir beim Bahn-Weltcup am vergangenen Wochenende wieder eine Nummer anheften konnte. Ich kann sagen, dass ich endlich 100 Prozent gesund bin, nur ein paar Wehwehchen hier und da. Ich war seit drei Jahren nicht mehr so gesund. An meiner Fitness muss ich noch arbeiten, aber ich freue mich riesig, wieder Rennen zu fahren», so die 26-Jährige.
«Es ist mein zweites Rennen mit dem Team und ich bin aufgeregt. Das Mannschaftszeitfahren macht immer Spaß und ist ein toller Start in die Vuelta», so Dygert, die sicherlich eine Schlüsselrolle bei dem 14,5 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr in Torrevieja zum Auftakt der Rundfahrt spielen wird. «Was meine Ziele betrifft, so bin ich hier, um die bestmögliche Teamkollegin zu sein.»
Chloe Dygerts Misere begann, als sie bei den Straßen-Weltmeisterschaften 2020 im Einzelzeitfahren schwer stürzte. Sie stürzte über eine Leitplanke und schlitzte sich dabei den Oberschenkel auf. Neun Monate lang konnte sie daraufhin kein Fahrrad fahren. Zur Saison 2022 wechselte sie zu Canyon-Sram, infizierte sich jedoch mit dem Epstein-Barr-Virus und hatte weitere Operationen an ihrem Bein. Dann, im November 2022, wurde sie am Herzen operiert, um ein langjähriges Tachykardie-Problem zu behandeln.