Ätna (rad-net) - Mit Tom Dumoulin ist auf der gestrigen Ätna-Etappe des Giro d'Italia bereits ein erster der Favoriten gestrauchelt. Der Niederländer von Jumbo-Visma kam als 53. mit fast neun Minuten Rückstand zu Tagessieger Lennard Kämna und rund sechs Minuten hinter den anderen Favoriten ins Ziel und fiel damit in der Gesamtwertung weit zurück.
«Ich fühle mich einfach nicht gut. Es ist wie es ist. Ich habe hart gearbeitet, um in der bestmöglichen Form hierher zu kommen», sagte Dumoulin gegenüber Reportern, als er im Ziel anhielt. «Alles war in Ordnung. Aber ich habe im Moment einfach nicht die Beine. Ich weiß nicht warum, aber es ist wie es ist.»
Eine solide Leistung beim Zeitfahren in Budapest - Dumoulin wurde Dritter hinter Simon Yates (BikeExchange-Jayco) und Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) weckte die vorsichtige Hoffnung, dass der 31-Jährige wieder zu der Form gefunden hat, mit der er vor fünf Jahren des Gesamtsieg in Italien feierte. Allerdings musste Dumoulin gestern am Ätna aus der Favoritengruppe reißen lassen, kurz nachdem die Steigung kurzzeitig auf 14 Prozent gestiegen war. Zwar konnte später mit Vincenzo Nibali (Astana-Qazaqstan) ein weiterer Klassementsfahrer nicht folgen, doch der konnte den Schaden auf rund zwei Minuten begrenzen.
Dumoulin versuchte anschließend seine Enttäuschung in Worte zu fassen: «Ich habe mich heute Morgen ganz gut gefühlt, aber während des Finales gingen meine Beine ziemlich schnell auf. Ich habe im Moment einfach nicht die Beine», sagte Dumoulin. Es gebe, fügte er hinzu, keine unmittelbare Erklärung - keine Krankheit oder Verletzung. «Nein, im Moment habe ich wenig Antworten. Ich habe gut gearbeitet. Ich habe hart für diesen Giro gearbeitet, aber ja, es läuft nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. [...] Der Körper reagiert nicht mehr so, wie ich es möchte. Ich habe nicht mehr die Kraft, die ich vor ein paar Jahren hatte.»
Wie die Italien-Rundfahrt für Tom Dumoulin weiter verlaufen soll, darüber konnte und wollte er sich noch keine Gedanken mache. «Ich muss mich nur erholen.»