Düsseldorf (dpa/rad-net) - Düsseldorf will die Tour de France 2017 ins Rheinland holen. Der Rat der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt stimmte am Donnerstagabend für die Bewerbung um den prestigeträchtigen Auftakt des größten Radsportereignisses der Welt in zwei Jahren.
Mit 40 zu 39 Stimmen bejahte der Stadtrat die Pläne von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD). Geisel hatte schon während der vergangenen Tour persönlichen Kontakt zu Tour-Direktor Christian Prudhomme aufgenommen.
«Das ist eine sehr gute Nachricht für die Stadt und für den Radsport in Deutschland», freute sich Rudolf Scharping, Präsident des Bund Deutscher Radfahrer (BDR). «Die denkbar knappe Entscheidung zeigt aber auch, dass der Radsport bei uns noch einiges tun muss, um auch Skeptiker von seiner Reputation zu überzeugen. Das sollte uns gelingen, zumal wir in allen Bereichen sehr gute Erfolge vorweisen können; das hat nicht zuletzt der Weltcup auf der Bahn in Cali gezeigt», so Scharping weiter.
Kritiker hatten unter anderem die hohen Kosten für den städtischen Haushalt bemängelt. Die Stadt muss nach einer Schätzung über sechs Millionen Euro für das Sportevent zahlen. Aber trotz der finanziellen Hürden passe laut Dieter Schneider-Bichel, dem Sprecher von Oberbürgermeister Geisel, ein Tourstart in Düsseldorf in «politische und strategische Überlegungen». Es sei klar, dass dafür «städtisches Geld fließen muss».
Der Prolog zum Tourstart soll 2017 am Rheinufer entlangführen und auch die Sehenswürdigkeiten der Stadt in den Kurs des Zeitfahrens mit einschließen. Am Tag danach würde die erste Etappe folgen. Mit der Team-Präsentation am Freitag wäre die Tour drei Tage in der Stadt, die sich durch den «Grand Départ» einen großen Imagegewinn und Touristenströme erhofft.
Für den Tour-Start im Jahr 2017 haben auch Münster und das Saarland Interesse gezeigt. Allerdings hat Münster beschlossen, dass es keine finanzielle Beteiligung der Kommune dafür geben solle.
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