Paris (dpa) - Potenzielle Doper dürften es bei der diesjährigen Tour de France so schwer wie selten haben, unentdeckt zu bleiben. Ein Dreigestirn aus Doping-Jägern wird sich beim bedeutendsten Radrennen der Welt etablieren und versuchen, die Problembranche aus den Schlagzeilen zu bringen.
Der Internationale Weltverband UCI leitet die Kontrollen, die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA überwacht die Tests als übergeordnetes Gremium und die Französische Anti-Doping-Agentur AFLD hilft mit wertvollen Tipps aus Kreisen «der Polizei und des Zolls». Das teilte die WADA mit und erzielte damit einen Kompromiss in dem seit Monaten schwelenden Konflikt zwischen UCI-Boss Pat McQuaid und AFLD-Chef Pierre Bordry.
Am 22. Juni hatte die UCI WADA-Beobachtern zugestimmt, am Tag darauf lehnte die oberste Doping-Agentur zwar Extra-Tests der AFLD während der Tour ab, billigte der nationalen Behörde danach aber wenigstens eine Berater-Funktion zu.
Bordry hatte der UCI im Vorjahr eine Bevorzugung bestimmter Teams bei den Kontrollen vorgeworfen und die hochgelobten «Gesundheitspässe» der Profis als ineffizient gebrandmarkt. Darauf hatte McQuaid («Bordry muss weg») in scharfer Form reagiert und jegliche Kooperation mit der AFLD verweigert.