Saltara (dpa) - Als sich Vincenzo Nibali das Rosa Trikot des Gesamtführenden beim 96. Giro d'Italia überstreifen ließ, blieb Top-Favorit Bradley Wiggins nur die Rolle des Zuschauers.
Der britische Olympiasieger hat nach dem schweren Zeitfahren von Gabicce Mare nach Saltara über 54,8 Kilometer allerdings immer noch seine Chance gewahrt, sein großes Ziel zu erreichen. Und das heißt nach dem Gewinn der Tour de France im vergangenen Jahr nun auch bei der Italien-Rundfahrt zu triumphieren.
Nach seinem Sturz am Vortag blieb Wiggins das Pech zunächst treu. Schon nach wenigen Kilometern musste der Profi des Rennstalls Sky nach einem Defekt am Hinterrad seiner Spezial-Zeitfahrmaschine wechseln. Doch der 33-Jährige behielt die Nerven, zeigte im Schlussdrittel seine Klasse und wurde Zweiter hinter seinem Landsmann Alex Dowsett, der nach 1:16:27 Stunden seinen ersten Tagessieg bei einer der drei großen Landesrundfahrten feierte. Rang drei ging an den Esten Tanel Kangert (Astana). Bester Deutscher wurde Patrick Gretsch (ARG) als 13.
In der Gesamtwertung steht nun Nibali an der Spitze - zum zweiten Mal nach 2010 trägt er das Rosa Trikot des Führenden. Ärgster Verfolger ist der Australier Cadel Evans (BMC), der 29 Sekunden Rückstand hat. Hinter den beiden klafft bereits eine kleine Lücke. Der Niederländer Robert Gesink (Blanco) hat als Dritter 1:15 Minuten Rückstand. Nibali und Wiggins als Vierter trennen 1:16 Minuten.
Am Sonntag wartet auf die Fahrer die 9. Etappe von Sansepolcro nach Florenz über 170,0 Kilometer, ehe am Montag der erste Ruhetag der diesjährigen Italien-Rundfahrt ansteht.