La Bresse (rad-net) - Die Deutschen Downhill-Meister Nina Charlotte Hoffmann und Max Hartenstern konnten zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft beim Downhill-Weltcup-Finale im französischen La Bresse überzeugen. Hoffmann als Sechste und Hartenstern als 15. feierten ihre besten Weltcup-Resultate. Rachel Atherton aus Großbritannien gewann bei den Damen Tages- und Gesamtwertung. Bei den Herren siegte sensationell der Belgier Martin Maes.
Nina Charlotte Hoffmann landete, wie schon Anfang Juli im Val di Sole (Italien), nur knapp neben den Fünfer-Podium. Diesmal fehlten 1,8 Sekunden auf Rang fünf, doch der sechste Platz war für die Psychologie-Studentin aus Saalfeld erneut eine bravouröse Leistung. Die ehemalige Speerwerferin verzichtete die großen Sprünge zu absolvieren und wählte langsamere die B-Linie. «Ich habe mich dafür entschieden, weil ich Sprünge auch nicht so mag. Schade, dass es für das Podium nicht gereicht hat, aber Platz sechs ist auch mega geil», sagte Hoffmann mit einem Strahlen.
Große Sprünge macht die Thüringerin trotzdem, denn zum zweiten Mal Rang sechs zu belegen, bedeutet, dass sie sich der Weltspitze in großen Schritten nähert. «Ich habe noch so viel Luft nach oben», meinte Hoffmann. «Voriges Jahr habe ich den Leute, neben denen ich jetzt in der Ergebnisliste stehe, nur zugeschaut.»
Sandra Rübesam wurde 12. (+26,791). «Ich habe ein paar Fehler gemacht und konnte wegen einem den großen Sprung nicht springen. Im Training habe ich das gemacht», bedauerte Rübesam. «Aber es war schon ein bisschen besser als in Andorra.»
Herren: Hartenstern hat Spaß
Max Hartenstern hatte die Qualifikation als 40. beendet und damit schon angedeutet, dass er mit der Strecke am Hohneck sehr gut zurechtkommt. «Das ist irgendwie ein bisschen mehr eine deutsche Strecke, nicht so lang und man muss viel treten», meinte Hartenstern. Wie bei der DM in Tabarz, Bedingungen also, die er kennt. Inklusive der nassen Verhältnisse. Im Dauer-Regen kommt Hartenstern gut zurecht, auch wenn er sich «einen großen Fehler» ankreidet, als er eine Wurzel nicht richtig erwischt und von der besten Linie abkommt.
«Ich bin auf jeden Fall zufrieden mit meinem Wochenende, das sind meine Bedingungen. Zum Finale noch so ein Rennen, das hat echt Spaß gemacht. Vielleicht steht irgendwann mal eine Drei vorne», kommentierte Hartenstern. Das war im Bezug auf die Platzierung gemeint. Als er ins Ziel kam, war er nur Vierter und verfehlte damit den vorübergehenden Platz auf einem der drei Hot Seats. Doch Fahrer um Fahrer wurde klarer, was seine Zeit trotzdem wert war und so stand am Ende sogar eine 1 am Beginn seines Ergebnisses. 7,156 Sekunden verliert er gegenüber Martin Maes (2:26,841). «Da wollte ich die ganze Saison hin, schön, dass es zum Finale geklappt hat", freute sich Hartenstern zwei Wochen vor der WM in Lenzerheide. „Das ist nicht so meine Lieblingsstrecke», gestand der Junioren-WM-Dritte aus Geringswalde. «Mal schauen.»
Dass man von ihm in der Schweiz keine Wiederholung dieses Resultats erwarten kann, ist klar. Ohne die Leistung des Sachsen zu schmälern, ein wenig haben ihm dabei, wie auch Sensations-Gewinner Martin Maes aus Belgien (2:26,841), die sich verändernden Verhältnisse in die Karten gespielt.
Martin Maes ging als 37. der 63 Starter auf die 1,438 Kilometer lange Strecke in den Vogesen und markierte eine klare Bestzeit. Im Rückblick lässt sich sagen, dass er beim andauernden Regen vermutlich etwas bessere, weil «flüssigere» Bedingungen hat als die Favoriten, nachdem der Regen aufgehört hat. Doch dem Belgier, der vergangene Woche im kanadischen Whistler den Wettbewerb der Enduro World Series gewonnen hat, gelang auch ein fehlerfrei Lauf.
Fahrer um Fahrer verfehlt seine Bestzeit, am Ende hat Weltcup-Gesamtsieger Amaury Pierron dennoch die Chance Maes noch zu schlagen. Doch Pierron erlaubt sich im Zielhang einen Rutscher und geht kurz zu Boden. So wird es ausgerechnet vor heimischem Publikum nichts mit der Fortsetzung der französischen Sieges-Serie.
Deutsche Junioren sehr solide
Bei den Junioren gelang Mika Leon Hopp zum ersten Mal die Qualifikation für das Finale der besten 15. Der Weinheimer war deshalb mit dem Wochenende auch zufrieden, obschon er seinen siebten Rang aus der Quali nicht wiederholen konnte. «Oben bin ich einmal aus dem Pedal ausgeklickt, aber ich denke, das war ein solider Lauf», nickte Mika Leon Hopp. «Heute ist es durch den Regen noch mal deutlich rutschiger geworden.»
Am Ende war es ein zehnter Platz, 7,340 Sekunden hinter Sieger Thibaut Daprela (2:34,291) aus Frankreich.
Max Meinhold vom Gravity Bike-Verein Schöneck verbesserte seinen 20. Rang aus der Quali, mit dem der DM-Fünfte gerade noch ins Finale gerutscht war, um sieben Positionen und landete damit bei seinem Weltcup-Debüt auf einem kaum erwarteten 13. Rang (+9,120).