Frankfurt (rad-net) - Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Deutsche Sportjugend (dsj) haben die Pläne des Finanzministeriums, die Bezüge des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) besteuern zu wollen, in einer Pressemitteilung als «widersinnig» zurückgewiesen. «Eine Steuerpflicht für eine Freiwilligentätigkeit zu erheben, ist widersinnig. Zum einen sind die Einnahmen gegenüber dem Verwaltungsaufwand viel zu gering, aber was noch wesentlich schlimmer wiegt, ist die verheerende Signalwirkung, die von einem solchen Schritt ausgehen würde», sagte der dsj-Vorsitzende Ingo Weiss, der Mitglied des DOSB-Präsidiums ist.
Im Sport gibt es derzeit 500 Plätze für den BFD. Die Nachfrage ist groß und deutlich höher als die Zahl der vorhandenen Plätze. «Statt die Freiwilligendienste zu besteuern, sollen sie ausgebaut werden», erklärte Weiss. Damit schließt sich der DOSB anderen Verbänden und Institutionen an, die beim Bundesfreiwilligendienst mitmachen. Gemeinsam fordern sie die Bundesregierung auf, mehr Geld für den Ausbau der Freiwilligendienste zur Verfügung zu stellen. Weiss: «Die Konzentration sollte auf dem Ausbau des BFD liegen, anstatt die Freiwilligen mit dieser Steuerdiskussion zu verunsichern.»
Der BFD hat gerade erst neue Impulse für die Weiterentwicklung des zivilgesellschaftlichen Engagements gesetzt. «Menschen jeden Alters sind bereit, sich im Sport zu engagieren. Sie zu unterstützen, anstatt ihnen Steine in den Weg zu legen, ist die Aufgabe der Politik», sagte Ingo Weiss. Es entstehe der Eindruck, als wolle der Staat an der Freiwilligentätigkeit verdienen. Dies sei das falsche Signal, selbst wenn eine Steuerpflicht in 90 Prozent der Fälle keine Relevanz habe, da das Taschengeld der «Bufdis» unter den steuerlichen Freigrenzen liege.