Mailand (dpa) - Ohne schlechtes Gewissen hat Hochleistungsdoper Danilo Di Luca in seinem Buch «Bestie di Vittoria» (Siegesbestie) einen Einblick über seine langjährigen Betrügereien im Radsport gegeben.
«Ich bereue nichts. Ich habe gelogen, ich habe betrogen. Ich habe das gemacht, was zu tun war, um Erster zu werden. Hätte ich nicht gedopt, hätte ich niemals gewonnen», schrieb der frühere Giro-Sieger, der nach drei Dopingvergehen lebenslang gesperrt ist.
Er habe 2001 mit Doping angefangen, nachdem er von einem Fahrer besiegt worden war, den er als Amateur noch hinter sich gelassen habe. Epo, Testosteron und Cortison habe er dann genommen. «Doping verbessert deine Leistung zwischen fünf und sieben Prozent, in einer Top-Verfassung vielleicht sogar zehn bis zwölf Prozent», berichtete Di Luca in seinem Buch, das am 26. April erscheint und aus dem das italienische Online-Portal Tuttobiciweb in Auszügen berichtet.
Doping sei Teil des Geschäfts gewesen. «Wirst du erwischt, dann weil du die Dopingpraktiken falsch getimed hast. Jeder weiß, wie viele Stunden vergehen, bis du nicht mehr positiv bist», erklärte Di Luca, der 2007 den Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Italien-Rundfahrt gewann.
Der Rundfahrtspezialist wurde 2007 erstmals wegen seiner Verwicklung in die Affäre «Oil for Drugs» für drei Monate gesperrt. 2009 wurde der Italiener auf das Epo-Präparat Cera positiv getestet, aufgrund der Kronzeugenregelung konnte er aber eine Verkürzung seiner ursprünglich auf zwei Jahre angelegten Sperre auf neun Monate erwirken. 2013 wurde er schließlich nochmals auf Epo getestet. Damals habe er mit Mikrodosen gearbeitet, sei aber trotzdem Opfer eines verfeinerten Testverfahrens gewesen, das Epo auch 24 Stunden später noch nachweisen kann.