Grenchen (rad-net) - Die deutschen Frauen haben bei der Bahn-Europameisterschaft im schweizerischen Grenchen im Sprint einen Doppelsieg gefeiert. In einem rein deutschen Finale setzte sich Lea Sophie Friedrich gegen Pauline Grabosch durch.
Sowohl Friedrich als auch Grabosch waren souverän ins Sprint-Finale eingezogen; Grabosch schlug dabei im Halbfinale sogar die amtierende Weltmeisterin Mathilde Gros (Frankreich). Im Finale ließ Friedrich ihrer Nationalmannschaftskollegin dann allerdings keine Chance. Sie siegte glatt in zwei Läufen. Für die 23-Jährige war es die insgesamt 36. internationale Medaille und die 22. Goldene seit ihrer ersten Junioren-WM 2017.
«Der Sieg nimmt mir viel Last von den Schultern. Ich wollte es unbedingt schaffen. Ich habe noch nie einen Sprint-Titel in der Elite gewonnen. Das ist so ein schönes Gefühl und ich freue mich echt sehr. Ich bin mit einem Riesenwillen an den Start gegangen und den konnte ich ein Glück auf die Bahn bringen», sagte Friedrich nach dem Rennen. Über ihre Finalgegnerin sagte sie: «Pauline und ich wussten gar nicht, ob wir überhaupt schon einmal gegeneinander gefahren sind. Zwei Deutsche im Finale, besser geht's nicht.» Grabosch sagte: «Ich bin in das Sprint-Turnier mit wenig Erwartungen reingegangen. Aber ich habe mir schon Druck gemacht, weil man es ja auch nicht nur als Training sehen will. Dass ich bei einem internationalen Wettkampf im Halbfinale gestanden habe, das ist schon eine Weile her. Mein Halbfinale bin ich gegen eine Weltmeisterin schon wie ein großes Finale gefahren.»
Bundestrainer Jan van Eijden hatte mit keiner seiner beiden Fahrerinnen eine Taktik ausgemacht: «Ich habe beide einfach fahren lassen. Wir haben sie nur reingeschoben und taktisch haben sie es selbst gestaltet. Das war am fairsten.»
Emma Hinze hatte auf einen Start im Einzelsprint verzichtet. Sie war im Dezember länger krank und fühlt sich noch nicht zu 100 Prozent fit. «Ich möchte meinen Körper nicht kaputt machen und muss mit meinen Kräften haushalten.»
Im Omnium kam Lea Lin Teutenberg auf den zehnten Platz (78 Punkte). Europameisterin wurde die Britin Katie Archibald, die alle vier Wettbewerbe dominierte und mit 155 Punkten nicht zu schlagen war. Hinter ihr belegten Daria Pikulik (Polen) und Lotte Kopecky (Belgien) punktgleich mit 124 Zählern die Plätze zwei und drei.