Kopenhagen (dpa) - Der deutsche Bahnvierer hat bei den Weltmeisterschaften in Kopenhagen auf ganzer Linie enttäuscht und als Zehnter die Finalläufe deutlich verpasst.
Henning Bommel (Berlin), Patrick Gretsch (Erfurt), Robert Bartko (Potsdam) und Robert Bengsch (Berlin) blieben in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung deutlich hinter den Erwartungen zurück. Das Bahnrad-Quartett benötigte 4:07,265 Minuten und war damit langsamer als in den vergangenen drei Jahren.
«Das Ergebnis ist eine Enttäuschung. Der heutige Tag ist ein Schlag ins Kontor. Mit dem betriebenen Aufwand in der Vorbereitung hatten wir ganz andere Hoffnungen. Der heutige Tag ist eine große Enttäuschung. Vor allem, weil es berechtigt war, mit einem anderen Ergebnis zu rechnen», sagte Bundestrainer Andreas Petermann nach der schlechtesten Platzierung der jüngeren WM-Geschichte. Er hatte für das einstige Flaggschiff des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) eine Zielzeit von 4:03 Minuten ausgegeben. «Wir nehmen aber nicht Abstand von unserem Ziel, 2012 in London um eine Olympia-Medaille zu fahren», betonte der Coach. 2008 hatte sich der deutsche Bahnvierer nicht für die Olympischen Spiele in Peking qualifiziert.
Die Qualifikation in Kopenhagen gewann Großbritannien (3:56,869) vor Australien (3:58,185). Die Bahnvierer der beiden Länder kämpfen nun um Gold und Silber.
Im BDR-Lager herrschte nach dem desaströsen Ergebnis fast Weltuntergangsstimmung. «Der Bundestrainer hat den Auftrag, in London eine Medaille zu holen. Wir erwarten jetzt eine schlüssige Erklärung für dieses Ergebnis. Wir dürfen nicht weiter rumwurschteln», sagte BDR-Delegationsleiter Udo Sprenger. Für Mitte April sei eine Auswertung angesetzt. «Es ist kein Fortschritt zu erkennen. Das macht mir Sorge. Bei der WM-Analyse Mitte April ist der Bundestrainer aufgefordert, aufzuzeigen, wie er Fortschritte einleiten will», sagte der BDR-Vizepräsident.
«Wir hatten eine gute Vorbereitung, haben aber die selbstgesteckten Ziele nicht erreicht», erklärte Altmeister Bartko. Der Doppel-Olympiasieger von Sydney 2000 versuchte aber als einziger, etwas Optimismus zu verbreiten. «Wir dürfen jetzt die Flinte nicht ins Korn werfen. Das erste was man als Leistungssportler lernen muss, ist nach Niederlagen wieder aufzustehen.»