Ritka (rad-net) - Vom 5. bis 8. Mai fand in Ritka, rund 20 Kilometer südlich von Prag, die erste Runde des Weltcups der Mountainbike-Orientierer statt. Mit den Plätzen neun im Einzel und fünf in der Staffel kam die deutsche Auswahl zurück.
An den drei Wettkampftagen standen drei verschiedene Disziplinen auf dem Programm. Gestartet wurde mit der Langstrecke mit Ausgangspunkt in Kytin. Auf die Männer wartete mit der 38 km langen Strecke auf der Idealroute ein Brocken als Saisonauftakt. Die deutschen Männer Benjamin Michael, Falk Wenzel und Mark Huster kamen hier nach mittelmäßig guten Rennen im Mittelfeld an. Auch die deutschen Frauen um Anke Dannowski und Lydia Jahn erwischten nicht den besten Start in die neue Weltcup-Saison. Wie auch bei den Männern fehlten an diesem Tag hauptsächlich die schnellen Beine um sich weiter vorn im Feld zu platzieren. Der Sieg bei den Männern wie auch bei den Frauen ging nach Finnland an Samuel Pökälä und Marika Hara.
Die Mittelstrecke am darauf folgenden Sonntag glich einem kleinen Orientierungs-Downhill. Gestartet wurde mit einer Start-Ziel-Überhöhung und nach den ersten drei bis vier Posten ging es in den örtlichen angelegten Downhill mit kleineren und größeren Sprünghügeln und Anlegern. Ein hohes Maß an Konzentration verlangte diese Mittelstrecke im ersten Teil, während die zweite Rennhälfte eher physisch anspruchsvoll geprägt war. Einen Blitzstart auf der Mittelstrecke legte Anke Dannowski hin und konnte sich nach drei Posten auf Rang eins im Klassement wieder finden. Im darauf folgenden Downhill fehlte die notwendige Geschwindigkeit in der Orientierung um sich ganz vorn zu behaupten. Am Ende stand Platz neun zu Buche. Benjamin Michael fuhr als bester deutscher Mann auf Rang 44. Die Siege gingen an das schweizer Ehepaar Beat und Christine Schaffner.
Der deutsche Tag war der Tag der Mixed-Staffel. In der Besetzung Anke Dannowski, Benjamin Michael und Mark Huster ging es auf die Strecke. Insgesamt 32 Staffeln begaben sich ins Rennen. Wann die Frau aufgestellt wird obliegt der Teamtaktik, so dass bei den Deutschen Dannowski die Staffel anfuhr. Sie erwischte allerdings wegen Behinderungen in der Startphase einen schlechten Start und musste viele ziehen lassen. Im Mittelfeld liegend übergab sie an Michael, der ein ein fulminantes Rennen fuhr und so Staffel um Staffel überholte. Huster hatte ebenfalls ein nahezu fehlerfreies Rennen. Im Schlusssprint zu den letzten Posten und ins Ziel bewies er große Nervenstärke und distanzierte die Slowaken und Franzosen um einige Radlängen. Deutlicher Sieger war Finnland mit mehr als einer Minute Vorsprung vor den Gastgebern Tschechien die im Zielsprint die Schweiz distanzierten. Nach dem Weltmeister Titel der deutschen Frauenstaffel 2005 ist dies wohl der größte Erfolg einer deutschen MTBO-Staffel der letzten Jahre.
Parallel zum Weltcup in Tschechien wurden Läufe für den Nachwuchs und die Masters veranstaltet. Auch hier gab es zahlreiche deutsche Teilnehmer. Der Jugendstarter Lukas Falke konnte hier erste internationale Erfahrung sammeln. Auf der Langstrecke unterliefen ihm große Fehler, die aber nach gründlicher Auswertung für die Mittelstrecke und den Sprint am Montag ausgemerzt werden konnten. In den beiden letzteren Läufen konnte er sich im international besetzten Feld auf Rang sieben behaupten.
Das beste Ergebnis aus deutscher Sicht bei den Master-Fahrern fuhr Peter Heinrich ein. Er belegte zweimal knapp von einem Franzosen geschlagen den zweiten Rang. Am ersten Tag auf der Langstrecke führte er bis zur Rennhälfte, bis ihm ein Drei-Minuten-Fehler unterlief. Für die Masters-WM im August in Ungarn bedeutet dies aber große Medaillenchancen in den Master-Klassen.
Am kommenden Wochenende geht das Weltcup-Geschehen im MTB-Orienteering in Polen weiter. Dort warten an der tschechisch-polnischen Grenze nahe dem Riesengebirge drei Einzelläufe auf die Athleten. Aus Deutschland gehen Mark Huster, Anke Dannowski und Lydia Jahn auf die drei verschiedenen Strecken Sprint, Mittel- und Langdistanz, um weitere Weltcup-Punkte zu sammeln. Dannowski und Jahn rangieren derzeit auf den Plätzen 13 und 36, Huster will in Polen die ersten Punkte sammeln.