Bereits zum dritten Mal in Folge ist Anadia in Portugal vom 9. bis 14. Juli Austragungsort der Bahn-Europameisterschaften für die U23 und die Junioren. 2011 und 2012 bestimmten vor allem die U23-Sprinter um den jeweils dreifachen Titelträger Stefan Bötticher die Szenerie. Doch auch ohne den inzwischen zum Elite-Weltmeister aufgestiegenen Chemnitzer, der verletzt fehlt, wollen die Schützlinge von Trainer Carsten Bergemann wieder ein gehöriges Wörtchen bei den Entscheidungen mitreden.

Mit Eric Engler, Erik Balzer, beide aus Cottbus, und Max Niederlag aus Heidenau hat Bergemann drei leistungsstarke und teilweise schon mit EM-Medaillen dekorierte Sprinter in Anadia dabei. «Natürlich wäre mir eine größere Gruppe lieber gewesen, aber es hat sich leider kein weiterer Sportler angeboten. Richard Aßmus hat seit längerem Knieprobleme und Robert Kanter kommt nach seiner Verletzung im Winter nicht richtig in Schwung», sagte Bergemann. «Ich denke aber, dass wir trotzdem mit einer sehr schlagkräftigen Mannschaft am Start stehen.» Deutsche Sprinterinnen sind nicht dabei.

Eric Engler spekuliert neben einer Medaille im Teamsprint vor allem auf Edelmetall im 1000-Meter-Zeitfahren, denn immerhin muss der 21-Jährige bei der zeitgleich durchgeführten DM in Oberhausen auf die Verteidigung seines 1000-Meter-Titels verzichten. Umgekehrt verzichten die deutschen Ausdauerfahrer und -fahrerinnen wegen der DM auf einen Start in Anadia.

Dass es zu einer Terminkollision dieser beiden wichtigen Veranstaltungen kommt, bedauert vor allem Sportdirektor Patrick Moster: «Als wir den nationalen Meisterschaftstermin festgelegt haben, orientierten wir uns an den vorgegebenen EM-Terminen. Dann wurden die Titelkämpfe von Anadia um eine Woche verlegt und die DM-Organisatoren in Oberhausen konnten nicht mehr umdisponieren», erklärt Moster.