Köln (rad-net) - I n den letzten Jahren war die Kalifornien-Rundfahrt für deutsche Fahrer eine Pflichtveranstaltung, um Sponsoreninteressen zu wahren. Als die Tour noch im Februar stattfand, war das meist gute Wetter und die malerische Küstenlandschaft positiver Nebeneffekt. Durch die Verlegung in den Mai war sie diesmal eine wichtige Standortbestimmung und brachte bedeutende Erkenntnisse für den weiteren Verlauf der Saison.
Den größten Nutzen aus der Kalifornien-Rundfahrt dürfte Tony Martin ziehen. Der großartige Sieg im Einzelzeitfahren von Los Angeles, wo er dem Zweitplatzierten 22 Sekunden sowie Ex-Weltmeister und Teamkollege Bert Grabsch sogar über eine Minute abjagte, haben ihm das nötige Selbstvertrauen zurückgegeben, mit Zuversicht Richtung Tour de France zu blicken. Knieprobleme im Frühjahr zwangen ihn zur Umstellung seines Programms. Es gab immer wieder Lichtblicke, wie der dritte Platz im Zeitfahren der Ruta del Sol, aber auch neue Rückschläge. In den Klassikern machte Martin keinen Stich, auch nicht beim Heimrennen in Frankfurt, wo er im Taunus in aussichtsreicher Position stürzte und alle Chancen dahin waren.
In der Kalifornien-Rundfahrt ging es für Martin also in erster Linie darum, sich zu finden, seine psychische und physische Stärke wieder zu erlangen. Und das ist ihm gelungen. Bereits auf dem fünften Teilstück setzte er ein Zeichen, wurde auf der Königsetappe, die über den Big Bear führte und auf der insgesamt 5000 Höhenmeter zu bewältigen waren, Sechster. Und nur einen Tag später war er im Kampf gegen die Uhr der Beste. Das gibt Selbstvertrauen für die bevorstehende Tour de France. „Ich bin sehr motiviert und liege voll im Plan“, freute er sich nach dem Sieg in LA.
Mehr zu Tony Martin, der Kalifornien-Rundfahrt und wie es dort Marcus Burghardt sowie Heinrich Haussler ergangen ist, lesen Sie im aktuellen
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