Berlin (dpa) - Radprofi John Degenkolb hat klare Zielvorstellungen für die am 4. Juli startende Tour de France.
«Im Grunde genommen ganz einfach: Ich möchte eine Etappe gewinnen. Das ist das ganz klar erklärte Ziel, da werde ich alles dran setzen und das Team auch», sagte der 26-Jährige im Interview des Online-Portals «t-online.de». Der Fahrer des Team Giant-Alpecin fügte hinzu: «Ich habe jetzt zwei Jahre vergeblich versucht, eine Etappe zu gewinnen, war mehrfach Zweiter. Ich hoffe, dass aller guten Dinge drei sind.»
Nach den diesjährigen Siegen bei den prestigeträchtigen Rennen Mailand-San Remo und Paris-Roubaix gilt Degenkolb als deutsche Tour-Hoffnung. Die gesteigerte Erwartungshaltung hat der gebürtige Geraer zu spüren bekommen. «Das ist eine große Bürde, die man zu tragen hat», erklärte Degenkolb: «Das bedeutet, dass man einen großen Schritt gemacht hat und in der Wahrnehmung der Medien und der Gegner jetzt zu einem zählt, der auch bei den ganz großen Rennen dabei sein kann.»
Der in Frankfurt am Main lebende Sprinter ist bemüht, den gesteigerten Druck gelassen zu nehmen: «Ich mache weiter, wie ich es vorher auch gemacht habe und versuche das Äußere auszublenden.»
Generell sieht Degenkolb den von früheren Dopingskandalen belasteten Radsport auf einem positiven Weg. Einen komplett sauberen Sport hält er indes für eine «Illusion. Man darf nicht erwarten, dass der Radsport jemals ganz ohne Betrüger sein wird.» Das betrifft aber wohl alle Sportarten.