Alicante (dpa) - Radprofi John Degenkolb möchte bei den Corona-Impfungen keine Bevorzugung als Sportler.
«Wenn keine Engpässe da sein sollten, dann habe ich kein Problem damit, dass der Weltverband UCI sagt, dass alle Profimannschaften geimpft werden», sagte Degenkolb bei einer digitalen Medienrunde während des Trainingslagers seines Rennstalls Lotto-Soudal an der Costa Blanca.
Man müsse schauen, wie viel Impfstoff vorhanden sei. Sicher sei eine Corona-Erkrankung als Radprofi «total doof», sagte Degenkolb: «Aber es gibt Leute, wenn die es bekommen, dann ist allerhöchste Eisenbahn.» Wenn es irgendwann die Möglichkeit gebe, sich impfen zu lassen, werde er das nicht verneinen.
Zuletzt hatte das dienstälteste IOC-Mitglied Richard Pound die Idee aufgegriffen, Sportler mit Blick auf die Olympischen Spiele beim Impfen zu bevorzugen. Er glaube nicht, dass die verhältnismäßig sehr wenigen für die Sportler benötigten Impfdosen für einen öffentlichen Aufschrei sorgen würden, hatte der 78 Jahre alte Kanadier dem Nachrichtenkanal Sky News gesagt.
Mit Blick auf die Frühjahrsklassiker ist bei Degenkolb die Sorge da, dass es wie im Vorjahr zu Absagen kommt. «Das ist kein Selbstläufer. Auch die Rennen Ende Januar und im Februar sind extrem wichtig, um in Form zu kommen. Wenn die wegfallen, wäre das ein herber Rückschlag», sagte der 32-Jährige, für den der Klassiker Paris-Roubaix das Hauptziel des Jahres ist. 2015 hatte der Thüringer in der Hölle des Nordens gewonnen, im vergangenen Jahr war das Rennen wegen der Pandemie abgesagt worden. Auch die Tour de France und die WM im Herbst in Flandern möchte Degenkolb 2021 bestreiten.