Al Aqah (rad-net) - Auf der dritten Etappe der Dubai Tour (UCI 2.HC) gab es erneut einen deutschen Sieg. Nachdem Marcel Kittel (Quick-Step Floors) die ersten beiden Etappen für sich entscheiden konnte, siegte heute John Degenkolb (Trek-Segafredo). Nach 200 Kilometern von Dubai nach Al Aqah setzte er sich vor Reinardt Janse van Rensburg (Dimension Data) und Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) durch. Der 28-Jährige feierte damit seinen ersten Saisonsieg.
Kittel war im Finale eingebaut und konnte nicht mehr im Sprint um die vorderen Positionen eingreifen. Dennoch verteidigte er seine Gesamtführung, während Degenkolb sich auf den dritten Rang verbesserte.
Das Teilstück war nicht einfach für die Rennfahrer. Starke Seitenwinde sorgten für Windstaffeln und Stürze und es wurde schnell weitergefahren, ehe der Wind nachließ und das Peloton schließlich wieder zusammenlief. So hatte das Feld auch keine Probleme die vier Ausreißer, die bereits nach 20 Kilometern davongefahren waren, wieder einzuholen. «Ich war den ganzen Tag am Limit. Als sich das Feld durch den Seitenwind teilte, war ich nicht sofort in der ersten Gruppe, aber ich habe hart gekämpft, um wieder zurückzukommen», sagte John Degenkolb.
Zuvor hatte Marcel Kittel offenbar eine unschöne Szene erlebt. Beim Kampf um den Anschluss an einer Windstaffel soll nach Angaben seines Teamchefs Patrick Lefevere ein Astana-Fahrer mit dem Ellbogen ausgeholt haben und Kittel über dem Auge getroffen haben. Als die Fahrer die Verpflegungszone erreichten war Kittel in den Fernsehbildern mit Blut im Gesicht zu sehen. Kurze Zeit später wurde er bei Diskussionen mit den Kommissären sowie am Auto des Rennarztes gesehen. «Ich hoffe, der Jury-Präsident übernimmt seine Verantwortung», schrieb Lefevere auf Twitter.
Im Sprintfinale zeigten sich vor allem Dimension Data und Quick-Step Floors an der Spitze des Feldes. Aber Mark Cavendish (Dimension Data) verlor den Anschluss an seine Anfahrer und so war es sein Teamkollegen Reinardt Janse van Rensburg, der seine Chance wahrnahm, den Sprint eröffnete und auf den letzten Metern nur noch von John Degenkolb überholt wurde. «Ich freue mich sehr über diesen Sieg. Ich wollte ihn unbedingt für meine Teamkollegen und das ganze Team. Sie haben so einen tollen Job gemacht und haben es verdient», so Degenkolb. «Es war ganz schön schwer auf den letzten Kilometern. Wir waren ziemlich weit hinten, aber wir sind als Team ruhig geblieben und haben den richtigen Moment abgewartet. Es war perfekt, das Timing war richtig.»
In der Gesamtwertung blieb Marcel Kittel vorne. Er hat weiterhin acht Sekunden Vorsprung auf Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo), der heute auch nicht über Platz acht hinauskam. John Degenkolb verbesserte sich vom zwölften auf den dritten Rang und liegt zehn Sekunden hinter Kittel.