Rund 50 Kilometer vor dem Ziel ereignete sich die erste entscheidende Situation. Als das Feld in eine Seitenwind-Passage fuhr, erhöhten mehrere Teams an der Spitze das Tempo, darunter Trek-Segafredo und Quick-Step-Floors, die mit Marcel Kittel und den Gesamtführenden Philippe Gilbert in die erste Staffel gelangten. Kristoff war hier ebenfalls vertreten und hatte die Tempoverschärfung mitinitiiert. Auch Pascal Ackermann schaffte es in die Favoritengruppe – als Einziger des deutschen Bora-hansgrohe-Teams. Hingegen verpasste der Gesamtzweite Luke Durbridge (Orica-Scott) die Selektion und musste in der Folge einen Großteil der Führungsarbeit in der Verfolgergruppe übernehmen. Die Favoritengruppe konnte schnell zu den ursprünglichen Ausreißern aufschließen und vergrößerte ihren Vorsprung stetig.

Bei den letzten beiden Zwischensprints etwa 25 und 12 Kilometer vor dem Ziel sicherte sich Gilbert jeweils drei weitere Bonussekunden und konnte somit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen. Die Verfolgergruppe hatte 10 Kilometer vor dem Ziel bereits einen Rückstand von über eineinhalb Minuten. Etwa zwei Kilometer vor dem Ziel setzte der Gesamtvierte Matthias Brändle (Trek-Segafredo) die letzte und einzige Attacke aus der Spitzengruppe, hatte aber den belgischen Meister Gilbert am Hinterrad, sodass es zum Sprint kam. Kristoff hatte hier das bessere Stehvermögen, während Ackermann nur knapp seine erste Podiumsplatzierung bei den Profis verpasste.

In der Gesamtwertung führt Gilbert nun nahezu uneinholbar mit 50 Sekunden vor Brändle und 1:07 Minuten vor Kristoff. Morgen wird zunächst eine 118 Kilometer lange Flachetappe in De Panne ausgefahren, bevor in einem 14,2 Kilometer langen Einzelzeitfahren die Entscheidung in der Gesamtwertung fällt.

De Panne: Gilbert beeindruckt erneut und siegt...