Saint-Vallier (dpa/rad-net) - Der frühere Tour-de-France-Sieger Geraint Thomas hat den Sprintern auf der fünften Etappe des Critérium du Dauphiné die Show gestohlen. Der Brite vom Team Ineos Grenadiers attackierte gut einen Kilometer vor dem Ziel in einer Spitzkehre und rettete nach 175,4 Kilometern von Saint-Chamond nach Saint-Vallier einen hauchdünnen Vorsprung vor den heranstürmenden Sonny Colbrelli (Bahrain-Victorious) und Alex Aranburu (Astana-Premier Tech) ins Ziel.
«Das war nicht geplant. Ich hatte ein bisschen Angst, weil Colbrelli so schnell gekommen ist», sagte Thomas nach seinem zweiten Saisonsieg und ergänzte mit Blick auf sein schwaches Zeitfahren am Vortag: «Ich hatte gestern im Zeitfahren keine guten Beine. Schön, dass ich heute zurückschlagen konnte.»
In der Gesamtwertung verteidigte der Österreicher Lukas Pöstlberger vom Team Bora-hansgrohe seine Führung erfolgreich. Der 29-Jährige liegt weiter eine Sekunde vor Alexej Lutsenko (Astana-Premier Tech) und sechs Sekunden vor Kasper Asgreen (Deceuninck-Quick Step). Thomas ist 14 Sekunden zurück nun Sechster.
Einfach hatte es Pöstlberger jedoch nicht. Nach dem ersten Berg setzte sich eine Fünf-Mann-Gruppe mit Asgreen ab. Bora-hansgrohe versuchte daraufhin das Rennen zu kontrollieren und als der Abstand rund 100 Kilometer vor dem Ziel auf unter 40 Sekunden gefallen war, attackierten weitere drei Fahrer, die zur Spitze aufschließen konnten. Schließlich beteiligte sich auch Bahrain-Victorious an der Nachführarbeit und die Ausreißergruppe schließlich eingeholt. Allerdings teilte sich das Feld nun mehrmals in Windstaffeln. Am letzten Anstieg blieb eine größere Gruppe zusammen, in der auch Pöstlberger vertreten war und das Ziel erreichte. «Der Tag war sehr hart. Am Anfang bin ich selbst ein paarmal mitgesprungen, dann hat Asgreen attackiert und war in der Gruppe», sagte Pöstlberger nach der Etappe.
Am Freitag droht Pöstlberger bei der französischen Etappenfahrt der Verlust des Gelben Trikots. Auf den 167,2 Kilometern von Loriol-sur-Drome nach Le Sappey-en-Chartreuse sind im letzten Drittel jeweils zwei Anstiege der zweiten und der dritten Kategorie zu bewältigen. «Es fühlt sich großartig an, erneut hier in Gelb zu stehen, aber morgen ist ein Tag für die Gesamtwertung und da werde ich für Patrick Konrad und Wilco Kelderman arbeiten», so Pöstlberger weiter.