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Neuer U23-Weltmeister im Zeitfahren: Mikkel Bjerg aus Dänemark. Foto: Jan Olav Nesvold
18.09.2017 17:31
Däne Bjerg U23-Weltmeister im Zeitfahren

Bergen (rad-net) - Einen Tag nach der Goldmedaille für Lennard Kämna im Team-Zeitfahren ging der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei der Straßen-Weltmeisterschaft im norwegischen Bergen leer aus.

Zum Auftakt der Einzel-Wettkämpfe fuhr Hannah Ludwig am Montag im Einzelzeitfahren der Juniorinnen aber immerhin auf den vierten Platz und verpasste Bronze knapp. Im Kampf gegen die Uhr lief es für die deutschen U23-Starter nicht so gut. Julian Braun aus Kirchen und der deutsche Meister Patrick Haller aus Ingolstadt belegten nach 37,2 Kilometern nur die Ränge 19 und 20.

Den Titel holte sich auf der anspruchsvollen Strecke in der norwegischen Hafenstadt überraschend Mikkel Bjerg. Der erst 18-jährige Däne holte sich überlegen den Titel mit 1:05 Minuten Vorsprung vor Brandon McNulty (USA) und 1:16 Minuten vor Corentin Ermenault (Frankreich).

Bjerg, der im ersten Jahr in der U23-Klasse fährt, war dieses Jahr schon Zweiter bei der Europameisterschaft und im vergangenen Jahr wurde er in Katar Vizeweltmeister im Zeitfahren der Junioren - hinter McNulty. Er zeigte eine starke Vorstellung in Bergen. Auf den ersten Meter ließ er etwas ruhiger angehen und kam durch die erste Zwischenzeit mit der sechstbesten Zeit. Doch dann drehte er auf und setzte sich an allen weiteren Zwischenzeiten an die Spitze. Im Ziel blieb die Uhr nach 37,2 Kilometern schließlich bei 47:06 Minuten stehen.

«Es ist unglaublich. Ich kann es noch nicht verstehen. Ich wusste, dass der Kurs schwer ist, und habe zuvor noch ein paar Kilo abgenommen. An den Anstiegen habe ich versucht, das Tempo so gut es ging zu halten. Im Ziel wusste ich, dass es für die Top fünf reichen könnte, mit viel Glück vielleicht sogar für eine Medaille. Aber als die Zwischenzeiten reinkamen, habe ich gesehen, dass meine Zeit richtig gut ist», so der frischgebackene Weltmeister.

Brandon McNulty, der sich rechtzeitig zur WM von einem Hüftbruch, den er im Frühjahr erlitten hatte, erholte hatte, steigerte sich ebenfalls und lag ab der Hälfte auf Medaillenkurs. Spannend verlief es insbesondere um Platz drei: Tom Wirtgen aus Luxemburg sah eigentlich wieder Bronzemedaillengewinner aus, doch auf den letzten Metern konnte sich Verfolgungseuropameister Corentin Ermenault noch derart steigern, dass er vom sechsten Platz an der letzten Zwischenzeit noch auf Rang drei vorfuhr und Wirtgen um zwei Sekunden auf Platz vier verdrängte.

Eine Medaille verloren hat der US-Amerikaner Neilson Powless. Er hatte sich im Klassement immer weiter vor gearbeitet und lag an der drittletzten Zwischenzeit auf dem zweiten Rang, ehe ihn ein technischer Defekt ereilte, der schließlich dazu führte, dass er hart stürzte. Damit fiel er noch auf Rang sieben zurück.

Die beiden deutschen Starter Julian Braun und Patrick Haller belegten die Plätze 19 und 20.

Braun (Lotto-Kern Haus) lag 2:29 Minuten zurück und war mit seinem WM-Debüt zufrieden. «Es war ein schwerer Parcours, gerade hinten raus. Der zweite Anstieg hat schon sehr viel Kraft gekostet. Aber ich habe mir das Rennen gut eingeteilt, habe mir nichts vorzuwerfen. Es passte alles», sagte der 21-jährige Westerwälder, dem auch Bundestrainer Ralf Grabsch ein gutes Zeitfahren bescheinigte: «Er hat unterwegs einen sehr guten Eindruck hinterlassen.»

Der Deutsche Meister Patrick Haller (rad-net ROSE) war enttäuscht: «Ich hatte mir einen Platz unter den ersten 15 vorgenommen, das habe ich leider nicht geschafft. Ich bin meinen Rhythmus gefahren, habe meine Wattzahlen getreten, aber es hat leider nicht gereicht», sagte Haller, der einen Rückstand von 2:39 Minuten auf den Sieger aufwies.

Juniorin Ludwig Vierte im WM-Zeitfahren


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