Amathous (rad-net) - Die Favoriten sind in der zweiten Runde des Cyprus Sunshine Cup der Mountainbiker in Amathous ihrer Rolle gerecht geworden. Der Franzose Jordan Sarrou und die Ukrainerin Yana Belomoina haben an einem sonnigen Tag an der Mittelmeer-Küste die Siege eingefahren. Sarrou fuhr solo zum Sieg vor Karl Markt (Österreich) und Jan Skarnitzl (Tschechien), während Belomoina Barbara Benko (Ungarn) und Alexandra Engen (Schweden) hinter sich ließ.
Eindrucksvoll war es, wie Jordan Sarrou dem Rest des Feldes, das von Thomas Litscher angeführt wurde, davon fahren konnte. Während der verkürzten Startrunde folgte Litscher dem Franzosen, aber schon während der ersten von fünf kompletten Runden (4,7 Kilometer), trat Sarrou richtig aufs Gaspedal. Innerhalb von zwei Runden vergrößerte er seinen Vorsprung auf eine Minute. «Als ich alleine in Führung war, habe ich mir schwer getan weiter richtig Gas zu geben. Aber wenn einer näher gekommen wäre, dann wäre ich in der Lage gewesen noch mal zu beschleunigen», erklärte Sarrou warum sein Vorsprung danach nicht mehr anwuchs.
Hinter ihm hatte Thomas Litscher (jb Brunex-Felt) in der dritten Runde Probleme. So konnte Karl Markt (Möbel Märki) aufschließen und Abstand zwischen sich und den Schweizer zu bringen.
Doch es gab noch einen Joker im Rennen. Jan Skarnitzl (Sram Mitas Trek) hatte einen schlechten Start weil vor ihm ein Fahrer Probleme mit der Kette hatte. So musste sich Skarnitzl von der 15 Position nach vorne kämpfen, auf einem Kurs, der wenige Überholmöglichkeiten bietet. Das war auch der Grund dafür, warum er letztlich auf dem dritten Platz landete.
Als Skarnitzl Markt in der vorletzten Runde eingeholt hatte, versuchte er den Österreicher zu überholen. Ohne Erfolg. Markt lachte. «Er weiß wo man überholen kann und ich weiß es auch. Ich habe an diesen Stellen einfach immer Vollgas gegeben, wenn er es versucht hat.» Und Skarnitzl versuchte es nicht nur einmal. «Es war eine Zweikampf mit Charly (Markt). Ich denke, ich habe es fünf Mal versucht», meinte Skarnitzl und lachte auch. Ihm blieb nichts anderes übrig als an Markts Hinterrad zu bleiben und schließlich mit 0,5 Sekunden Rückstand Dritter zu werden (+1:11).
Damen: Belomoina attackiert im steilen Anstieg
Ein schönes Stück Cross-Country-Rennsport war im Damenrennen zu sehen. Die schwedische Ex-Meisterin Alexandra Engen (Ghost Factory Racing) übernahm die führende Position und forcierte das Tempo gleich so, dass eine dreiköpfige Spitzengruppe mit Barbara Benko (Focus XC) und Yana Belomoina (CST Sandd American Eagle) entstand. Hinter ihnen blockierte Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) für kurze Zeit Afxentia-Siegerin Githa Michiels (Versluys), so dass die Belgierin gleich eine halbe Minute zurück lag.
Nachdem Engen die erste Runde in Führung fahrend durchgezogen hatte, bekam sie etwas Probleme. Fair wie man die Schwedin kennt, ließ sie Benko und Belomoina zu deren Überraschung vorbei. «Ich wollte nicht verantwortlich dafür sein, dass die von hinten aufschließen können, nur weil ich so langsam werden», erklärte Engen, die im Ziel später das Dankeschön von Benko und Belomoina entgegen nahm.
Die Ungarische Meisterin übernahm die Tempo-Arbeit für die zweite Runde, doch in Runde drei sah man dann erstmals Yana Belomoina in der Front-Position. Im steilen und schwersten Anstieg attackierte die Ukrainerin dann und zog rasch davon. Ungefährdet fuhr sie mit 44 Sekunden Vorsprung ihrem ersten Saisonsieg entgegen. Hinter Benko verteidigte Alexandra Engen ihren dritten Rang (+1:20), während Githa Michiels als Vierte (+2:16) immerhin Gesamtsiegerin des Cyprus Sunshine Cup 2017 wurde.
Mike Hadjioannou: Ideen für die Hobby-Biker
Nach dem letzten Tag des Cyprus Sunshine Cup 2017, bilanzierte Organisator Mike Hadjioannou: «Aus der Sicht der Organisation war es vielleicht der beste Cyprus Sunshine Cup überhaupt. Das Feedback, speziell vom Afxentia Stage Race war großartig und motiviert uns für mehr. Mein Dank gilt der Cyprus Tourism Organization CTO, den anderen Sponsoren und dem zypriotischen Radsport-Verband für ihre Unterstützung.»
Im Blick auf die Zukunft, will Hadjioannou mit seinen Mitarbeitern einen weiteren Schritt machen, vor allem bezüglich der Hobby-Biker. «Das Elite-Format ist ziemlich gut akzeptiert. Für die Hobby-Fahrer haben wir einige Ideen und wir werden sie mit all der Motivation verfolgen, die wir aus diesen beiden Wochen mitnehmen.»