Dübendorf (rad-net) - Mathieu van der Poel hat seinen Weltmeistertitel im Cross verteidigt. Im schweizerischen Dübendorf ließ der Niederländer Tim Pidock (Großbritannien) und Toon Aerts (Belgien) deutlich hinter sich und fuhr zum dritten Mal ins Regenbogentrikot.
Van der Poel gelang ein Start-Ziel-Sieg. Direkt mit dem Startschuss setzte er sich an die Spitze des Feldes und diktierte das Tempo. Das Feld war dadurch lang gezogen und riss allmählich auseinander. Schließlich ging hinter Van der Poel eine Lücke auf und nur noch Aerts konnte dran bleiben - erst einmal. Denn noch in der ersten Runde fuhr Van der Poel seinem Mitstreiter davon und setzte von da an das Rennen als Solist fort.
«Die WM war mein großes Ziel. Ich hatte einen meiner besten Tage dieser Saison und bin entsprechend happy», freute sich Van der Poel im Siegerinterview. Ursprünglich galt die Strecke als flach und einfach zu befahren, doch die Witterungsbedingungen haben sie schwer gemacht: «Ich habe erwartet, dass alles auseinanderfällt. Der kurs war hart und richtig schwer zu fahren. Die Brücken ist man gegen Ende fast gar nicht mehr hochgekommen. Es war ein ehrliches Rennen und die stärksten waren von Beginn an vorne. Die Bedingungen kamen mir entgegen. Ich habe mich wirklich stark gefühlt. Als ich in der ersten Runde schon weggekommen bin, hat mir das Flügel verliehen und ich denke ich habe ein perfektes Rennen gefahren.»
Während Mathieu van der Poel seinen Vorsprung stetig ausbaute und mit über einer Minute Vorsprung den Titelkampf gewann, gestaltete sich die weitere Medaillenvergabe spannend. Es bildete sich eine Verfolgergruppe, die mit Ausnahme von Pidock mit Aerts, Wout van Aert, Eli Iserbyt, Michel Vanthourenhout und Laurens Sweeck ausschließlich aus Belgiern bestand. Aus dieser Gruppe attackierte Pidock mit ein paar schnellen Tritten kurz vor Ende der dritten von sieben Runden. Iserbyt war der einzige, der rechtzeitig reagierte und noch an das Hinterrad des Briten sprang. Aber bald konnte er das hohe Tempo nicht mehr mitgehen und wurde von seinen belgischen Landsmännern wieder eingeholt.
Allerdings fiel die Gruppe auch bald auseinander. Aerts machte sich alleine auf die Verfolgung von Pidock und kam zwischenzeitlich auch näher. Doch der holte wieder etwas mehr an Vorsprung heraus. Aerts bekam etwas später Gesellschaft von Van Aert. Van Aert ereilte in der vorletzten Runde ein Reifenschaden, weswegen er seinen Nationalmannschaftskollegen wieder ziehen lassen musste und sich mit dem vierten Platz zufrieden geben musste. Aerts war inzwischen nochmal näher an Pidock herangekommen, doch der 20-Jährige wusste immer rechtzeitig zu reagieren, um Aerts wieder zu distanzieren.
In der letzten Runde steckte Aerts auf und kam schließlich mit 25 Sekunden Rückstand als Dritter ins Ziel.
Bester Deutscher war Sascha Weber auf Rang 19 (+8:49), nachdem Marcel Meisen krankheitsbedingt das Rennen schlussendlich nicht beendete.