Las Vegas (rad-net) - Der Belgier Wout van Aert (Creland-Vastgoedservice) hat den Auftakt des Cross-Weltcups in Las Vegas (USA) gewonnen. Der amtierende Weltmeister und Weltcup-Gesamtsieger der vergangenen Saison wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht. Der Deutsche Meister Philipp Walsleben (Beobank-Corendon) fuhr ein starkes Rennen und wurde Achter. Das Rennen der Frauen gewann die Niederländerin Sophie de Boer.
Gleich in der ersten Kurve ereignete sich in der Mitte des Feldes ein Sturz, von dem Rund zehn Mann betroffen waren, darunter gute Rennfahrer wie Steve Chainel (Frankreich) und Corne van Kessel (Telenet-Fidea). Ausgebremst, aber nicht zu Fall gekommen, war auch Walsleben, der dadurch sehr viele Positionen verlor und das Rennen etwa von 40. Position wieder aufnehmen musste, während die Favoritinnen vorne unbeirrt ihr Rennen fortsetzten.
Aber Philipp Walsleben zeigte sich unglaublich stark, machte von Runde zu Runde Positionen gut und fand sich am Ende als Achter noch in der Top Ten wieder.
In der vorne liegenden Favoritengruppe schien Wout van Aert alles unter Kontrolle zu haben - bis zu vierten Runde. Da stürzte der 22-Jährige und fand sich bäuchlings auf dem Boden wieder. Es dauerte einige Sekunden, bis er sich wieder aufrappelte, sein Rad aus dem Absperrband wieder befreite und seine Aufholjagd begann.
Derweil hatte sich Michael Vanthourenhout (Marlux-Napoleon Games) allein an die Spitze gesetzt. Als Van Aert wieder zur Verfolgergruppe hatte aufschließen konnte, machte er sich zusammen mit Laurens Sweeck (Era Real Estate-Circus) auf die Verfolgung seines Landsmannes und konnte ihn fünf Runden vor Schluss wieder einholen. Auch der Rest der Verfolger kam wieder zurück.
Zweieinhalb Runden vor Schluss zog Wout van Aert schließlich das Tempo an und konnte im Sandkasten die entscheidende Lücke reißen. Mit 23 Sekunden Vorsprung überquerte der Weltmeister vor Michael Vanthourenhout den Zielstrich. 26 Sekunden zurück belegte Laurens Sweeck den dritten Rang. Philipp Walsleben wies trotz seines missglückten Starts nur 59 Sekunden Rückstand auf.
«Der sturz war ziemlich schmerzhaft. Aber danach habe ich nochmal einen Schub bekommen, wegen dem Adrenalin. Ich bin schnell zurück nach vorne gekommen, aber ich war mir nicht sicher, ob ich die entscheidende Attacke setzen konnte. Als ich es probiert habe, hat keiner reagiert. Die waren wohl mit einem zweiten Platz zufrieden», sagte Van Aert mit einem Lächeln. «Das hat es einfacher für mich gemacht.»
Frauen: De Boer siegt im Sprint
Bei den Frauen verlief das Rennen weniger spektakulär, aber nicht weniger spannend. Im Rennverlauf hatten sich Sophie de Boer, die dreifache Siegerin Katerina Nash und Lokalmatadorin Katherine Compton aus dem Feld abgesetzt. Im Finale versuchte zwar immer wieder eine der drei Fahrerinnen, ihre Konkurrentinnen leicht zu distanzieren, doch schließlich fiel die Entscheidung im Sprint. De Boer hatte dort die schnellsten Beine und gewann vor Nash und Compton.
Am kommenden Samstag, den 24. September, findet mit dem Jingle Cross in Iowa City ein weiteres Weltcup-Rennen der Querfeldein-Fahrer in den USA statt, ehe es Ende Oktober in Valkenburg (Niederlande) in Europa weitergeht.
