Albstadt (rad-net) - Das zweite Challenge Cyclo Cross Race in Albstadt powered by Centurion endete mit dem Sieg des Top-Favoriten Sascha Weber. Am Dreikönigstag ließ er beim Rennen der UCI-Kategorie C2 in Ebingen dem Schweizer Florian Vogel und dem Freiburger Moritz Milatz keine Chance. Bei den Damen setzte sich Stephanie Paul vor Lisa Heckmann und Annika Wohlfahrt durch. Die Veranstalter zogen ein positives Fazit.
Sascha Weber machte mit seiner Konkurrenz kurzen Prozess. Der Deutsche Vize-Meister riss bereits in der ersten Runde eine Lücke zu einer fünfköpfigen Verfolgergruppe und beschloss aus der Situation heraus, ein Solo zu wagen. «Ich habe mir das nicht vorgenommen, aber als die Lücke da war, dachte ich, komm' fährst halt weiter und kontrollierst das ein bisschen», erklärte Sascha Weber, der bei dem letzten Rennen vor der Cross-DM seinen dritten Saisonsieg feierte.
Florian Vogel sprach von «zu vielen Fehlern, die ich gemacht habe», so dass Weber entkommen konnte. «Man muss aber sagen, dass Sascha eine Klasse für sich war», so der Eidgenosse.
Weber vergrößerte den Vorsprung auf zwischenzeitlich mehr als 30 Sekunden, schien aber immer noch Reserven zu haben. «Es war nicht so einfach, auf dem Kurs kannst du schon viele Fehler machen. Als der Vorsprung groß genug war, musste ich ja nicht mehr auf Krawall fahren. So passt das für die Deutsche Meisterschaft», kommentierte Weber seinen Sieg mit 31 Sekunden Vorsprung.
Vogel hatte sich das Cross-Race in Albstadt ausgesucht, um vor den Schweizer Meisterschaften noch etwas Cross-Routine einzubauen. «Ich mag solche Bedingungen, wenn es matschig und nass ist. Es war gutes Training für die Meisterschaften. Mal schauen, wenn es was wird, dann ist es schön, wenn nicht, ist es auch nicht tragisch», meinte Vogel, der sich in der dritten Runde aus der Verfolgergruppe lösen konnte und dann nicht mehr in Gefahr geriet, seinen zweiten Platz noch zu verlieren. «Ich fahre einfach gerne Rennen in Deutschland und an Albstadt habe ich gute Erinnerungen», erklärte MTB-Spezialist Vogel. «Die Strecke ist abwechslungsreich und war ein guter Kurs, um die Cross-Technik zu schulen.»
Moritz Milatz (Kreidler Werksteam) sorgte für die aufregendste Dramaturgie im Rennen. Der Mountainbiker benötigte eine von zehn Runden, ehe er seinen Rhythmus fand. Dann fuhr er zeitweise furios, verringerte seinen Rückstand auf Vogel um die Hälfte und kletterte von Platz sieben immer weiter nach vorne. Vier Runden vor Schluss hatte er den Eidgenossen Michael Wildhaber erreicht und duellierte sich mit ihm für zwei Runden. In der vorletzten Schleife gelang es dem Ex-Europameister auf dem Mountainbike, sich von Wildhaber abzusetzen und den dritten Platz auf dem Podest zu erobern (+1:04).
«Ich habe vor ein paar Tagen zum ersten Mal Intervalle gefahren, sonst nur Grundlage. Daher bin ich sehr zufrieden wie es gelaufen ist», sagte Milatz, der bei Regen und Kälte zwar fror, aber doch einen sehr gelösten Eindruck machte.
Stefanie Paul gibt Druck und entkommt
Bei den Damen entwickelte sich ein Zweikampf an der Spitze. Stefanie Paul und Lisa Heckmann, beide für das Stevens Racing Team unterwegs, setzten ich gemeinsam ab. Drei Runden vor Schluss gelang es Stefanie Paul auf einer Flachpassage eine kleine Lücke zu reißen. Heckmann kam noch einmal heran, doch im Anstieg nach der Start-Ziel-Passage brachte Stefanie Paul noch einmal Meter zwischen sich und Heckmann.
«Ich dachte, wenn ich Druck gebe, dann kann ich den Abstand halten. Aber ich durfte nicht nachlassen, weil Lisa hinten raus oft noch mal kommt», erklärte die Hannoveranerin. Am Ende waren es neun Sekunden. «Es ist oft ein mentales Austasten zwischen uns, wer an diesem Tag die Stärkere ist. Die Strecke kam mir sehr entgegen, sie hat mir gefallen», so Paul.
Ihre Konkurrentin war nach einem Infekt leicht angeschlagen ins Rennen gegangen. «Als sie mir weg gefahren ist, habe ich einen Fehler gemacht. Heute hat es halt nicht ganz gereicht», meinte Heckmann zum Ausgang.
Um Platz drei duellierten sich Annika Wohlfahrt und Agnes Naumann. Die Freiburgerin schien in der ersten Rennhälfte die Stärkere zu sein, doch in den letzten Runden konnte sich Wohlfahrt entscheidend absetzen und mit genau drei Minuten Rückstand auf Paul Rang drei belegen. Naumann hatte weitere 28 Sekunden Differenz.
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