Basel (rad-net) - Corinna Hein hat am zweiten Tag der Hallenradsport-Weltmeisterschaften im schweizerischen Basel ihren Titel im 1er Kunstradfahren der Frauen erfolgreich verteidigt und damit ihre vierte Goldmedaille bei einer WM geholt. Silber gewann die zweite deutsche Starterin, Lisa Hattemer, vor Seraina Waibel aus der Schweiz.
Hein fuhr im Finale eine souveräne Kür ohne größere Fehler und kam am Ende auf 180,11 ausgefahrene Punkte - so viele, wie zuvor noch nie eine Frau bei einer WM geschafft hat. Hattemer, die in Basel an ihrer ersten Weltmeisterschaft in der Elite-Klasse teilnahm, patzte gleich zu Beginn ihrer Darbietung beim Maute-Sprung und musste auch beim mehrfachen Drehsprung noch einmal vom Rad und erreichte so 170,12 Punkte. «Die zwei Stürze sind natürlich ärgerlich, aber bei der ersten WM gleich Vize-Weltmeisterin zu werden, ist einfach toll», sagte Hattemer. Um die Bronzemedaille ging es zwischen Waibel und der Österreicherin Adriana Mathis richtig eng zu, die beiden Plätze trennten am Ende nur 0,3 Punkte, wobei Waibel mit 153,98 Punkten die Nase vorn hatte.
In der Vorrunde im 1er Kunstfahren der Männer ließen die beiden deutschen Starter David Schnabel und Michael Niedermeier nichts anbrennen, obwohl beide noch keine fehlerfreie Fahrt zeigten, und belegten mit 194,75 und 193,51 ausgefahrenen Punkten die ersten beiden Plätze und kämpfen so morgen um die Medaillen. Schnabel möchte dabei zum achten Mal WM-Gold holen. Neben ihnen qualifizierten ich auch der Schweizer Yannick Martens mit 167,04 Zählern sowie Wong Chin To aus Hongkong, der 161,32 Punkte erreichte, für das Finale.
Die deutschen Radballer Jens Krichbaum und Marco Rossmann beendeten die Vorrunde auf dem dritten Rang mit zehn Punkten hinter der Schweiz (13) und Österreich (11). Im Verlaufe des Spieltages musste das Team «Rossbaum» ein 4:4 Unentschieden gegen Österreich und eine 5:3 Niederlage gegen die Schweiz hinnehmen, während es das Spiel gegen die Franzosen mit 5:1 gewinnen konnte. «Das war heute sicher nicht unser Ding. Wenn etwas schiefgehen sollte, dann traf es uns», sagte Jens Krichbaum und blickte damit auf einen nicht verwandelten Viermeter-Strafstoß gegen Österreich und einige Lattentreffer zurück. «Aber es ist nichts verloren. Wir haben hier noch Luft nach oben. Wenn wir uns daran orientieren, was wir in dieser Saison abgeliefert haben, dann sind wir dabei», sind sich Rossmann und Krichbaum einig.
Morgen spielen die Deutschen in der Zwischenrunde gegen Tschechien. Der Sieger dieses Spiels trifft dann im zweiten Halbfinale auf den Verlierer des ersten Halbfinalspiels, der gegen die dort sicher gesetzten Schweizer antreten muss. Die Sieger beider Halbfinals spielen schließlich im Finale um den WM-Titel. Das Spiel um den Aufstieg in die Gruppe A beziehungsweise den Abstieg in Gruppe B bestreiten morgen Belgien und Italien.
Am morgigen letzten WM-Tag fallen zudem die Entscheidungen im 4er und 2er Kunstfahren der Frauen sowie im 1er der Männer.