Nizza (dpa) - Zweiter Saisonstart - zweiter Sieg: Alberto Contador hat mit dem Gewinn der 68. Fernfahrt Paris-Nizza seine persönliche 100 Prozent-Sieg-Quote in diesem Jahr gewahrt.
Der Spanier gewann die Sieben-Etappen-Fahrt mit hauchdünnem Elf-Sekunden-Vorsprung vor seinem umstrittenen Landsmann Alejandro Valverde, der vorerst nur für Rennen in Italien wegen Dopings gesperrt ist. Der 27-jährige Contador kam nach dem 119 Kilometer langen Schlussabschnitt mit einer ersten Verfolgergruppe vier Sekunden nach dem Tagessieger Amael Moinard und dem Zweiten Thomas Voeckler (beide Frankreich) ins Ziel. Bester deutscher Radprofi war Jens Voigt auf Rang sechs, dem Contador am Donnerstag auf der Königsetappe in Mende das Gelbe Trikot abgenommen hatte. Zuvor hatte Contador in dieser Saison bereits die Algarve-Rundfahrt in Portugal für sich entschieden.
«Das war sehr hart, zumal wegen meines Sturzes zum Auftakt. Ich bin mit meiner Form und meinem Team hoch zufrieden», sagte der zweifache Tour-de-France-Gewinner Contador in Nizza. Nach seinem Toursieg im vergangenen Juli wurde fast seine komplette Astana-Mannschaft ausgetauscht, weil die meisten Fahrer Lance Armstrong zum US-Team RadioShack gefolgt waren. Mit seiner aktuellen Vorstellung deutete der Spanier an, dass auch ein Toursieg 2010 nur über ihn führen wird und sich die Konkurrenz einschließlich des 38- jährigen Armstrong womöglich wieder die Zähne ausbeißen könnte.
Paris-Nizza brachte diesmal der großen deutschen Tour-Entdeckung 2009, Tony Martin, kein Glück. Der 23-jährige Eschborner vom Team Columbia, das bei den Tagessiegen leer ausging, gab das Rennen am Sonntag auf. Martin war nur stockend in die Saison gestartet, weil ihn eine Sehnenverletzung in der Vorbereitung gehandicapt und zu einer kurzen Fahr-Unterbrechung gezwungen hatte. Am Samstag hatte der ärgste Contador-Verfolger Valverde noch einmal zum Sturm geblasen. Mehr als eine Zeitgutschrift von sechs Sekunden für seinen zweiten Platz hinter Xavier Tondo (Spanien) konnte er aber nicht gutmachen. Contador saß beim schnellsten Paris-Nizza aller Zeiten fest auf seinem Thron.