Fürstenfeldbruck (dpa) - Lange Gesichter beim Milram-Team, Jubel bei Maxime Monfort: Der belgische Vorjahreszweite hat die Erfolgsserie der deutschen Radprofis bei der Bayern-Rundfahrt beendet und für den ersten ausländischen Gesamtsieg seit 2006 gesorgt.
Nach seinem Coup beim Einzelzeitfahren ließ sich der Fahrer vom Team HTC-Columbia den Sieg nicht mehr nehmen. Monfort verteidigte auf der Schlussetappe nach Fürstenfeldbruck sein Gelbes Trikot.
Nichts zu holen gab es für die deutschen Radprofis dagegen am Abschlusstag beim Sieg des polnischen Lampre-Fahrers Marcin Sapa. Sprinter Gerald Ciolek verpasste als Vierter nicht nur seinen zweiten Erfolg bei der diesjährigen Rundfahrt, sondern auch einen versöhnlichen Abschluss für sein geschlagenes Milram-Team.
Die Hoffnungen auf den dritten Gesamtsieg in Serie im Freistaat hatte das Milram-Team bereits am Samstag beim Kampf gegen die Uhr begraben müssen. Cioleks Teamkollege Christian Knees, der vor zwei Jahren die Rundfahrt gewonnen hatte, büßte seine Chancen fünf Kilometer vor dem Ziel in Berching ein. «Ich hatte einen Platten, musste das komplette Rad wechseln und bin dadurch aus den Podiumsplätzen gefallen», erklärte der Pechvogel. Milram- Vorjahressieger Linus Gerdemann war beim Giro im Einsatz.
Lebhaft verlief die von Regenfällen und kräftigem Wind begleitete Abschlussetappe über 156 Kilometer von Berching nach Fürstenfeldbruck. Immer wieder musste sich Monforts Mannschaft HTC- Columbia Angriffen erwehren, doch das Spitzenteam brachte den Gesamtsieg am Ende sicher nach Hause. Allerdings konnte das Feld nicht mehr Ausreißer Sapa stellen, der nach langer Alleinfahrt mit dem Australier Travis Meyer 16 Sekunden Vorsprung ins Ziel rettete.
Monfort konnte sich als sechster ausländischer Radprofi in die Siegerliste der Bayern-Rundfahrt eintragen, zuletzt schaffte dies der Spanier Alberto Martinez vor vier Jahren. Bester Deutscher im Gesamtklassement war der Berliner Simon Geschke als Vierter.