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Lance Armstrong hatte sieben Mal die Frankreich-Rundfahrt gewonnen. Fotos: Oudenaarden, Breloer, Thissen, Weiken, Hoslet
22.10.2012 13:18
Chronologie: Der Absturz von Armstrong

Berlin (dpa) - Im Sommer 2005 steht Lance Armstrong nach dem Gewinn seines siebten Tour-Titels am sportlichen Zenit. Danach geht es für den Amerikaner bergab - gut sieben Jahre später ist er die Titel wieder los und Symbolfigur des größten Dopingskandals der Geschichte.

Die Nachrichtenagentur dpa dokumentiert den Absturz Armstrongs:

24. Juli 2005: Armstrong gewinnt zum siebten Mal die Tour de France und beendet danach seine Karriere.

23. August 2005: Die französische Sportzeitung «L'Equipe» berichtet, dass in sechs Urinproben Armstrongs aus dem Jahr 1999 das Dopingmittel EPO nachgewiesen wurde. Die Proben waren eingefroren worden und konnten dem Bericht zufolge eindeutig Armstrong zugeordnet werden. EPO ist erst seit 2001 nachweisbar.

31. Mai 2006: Eine vom Weltverband UCI eingesetzte Kommission spricht Armstrong von den 1999er Doping-Vorwürfen frei. Die weltweite Anti-Doping-Agentur WADA nennt den UCI-Bericht «fast schon lächerlich».

9. September 2008: Armstrong kündigt sein Comeback an, verpasst im folgenden Jahr als Drittplatzierter aber den erhofften achten Triumph. 2010 wird er gar nur enttäuschender 23.

2. Oktober 2008: Die französische Anti-Doping-Agentur AFLD schlägt Armstrong vor, die sechs Proben der Tour 1999 nochmals zu testen. Der US-Amerikaner lehnt das ab.

20. Mai 2010: Armstrongs ehemaliger Teamkollege Floyd Landis gibt öffentlich zu, die meiste Zeit seiner Karriere gedopt zu haben und beschuldigt Armstrong des Dopings. Der nennt Landis einen «Lügner».

26. Mai 2010: Die US-Behörden kündigen an, die Ermittlungen gegen Armstrong auszuweiten. Es geht nicht nur um die Einnahme unerlaubter Mittel, sondern auch um die Frage, ob Sponsorengelder des Postdienstleisters US Postal für Dopingmittel missbraucht wurden.

16. Februar 2011: Armstrong erklärt sein endgültiges Karriereende.

20. Mai 2011: Tyler Hamilton ist der nächste Ex-Teamkollege, der schwere Doping-Vorwürfe erhebt. «Ich sah EPO in seinem Kühlschrank. Ich sah mehr als einmal, wie er es sich gespritzt hat», sagt der Zeitfahr-Olympiasieger von 2004 dem TV-Sender CBS.

4. Februar 2012: Die US-Staatsanwaltschaft stellt ihre Doping-Ermittlungen gegen Armstrong überraschend ein.

12. Juni 2012: Die US-Anti-Doping-Agentur USADA erhebt schwere Vorwürfe. Proben Armstrongs von 2009 und 2010 sollen «vollkommen mit Proben übereinstimmen, an denen Blutmanipulation, inklusive EPO und/oder Blut-Transfusionen vorgenommen wurden.» Armstrong, mittlerweile Triathlet, wird für alle Wettbewerbe gesperrt.

20. August 2012: Armstrong scheitert mit einer Klage gegen das Vorgehen der USADA, ein Gericht in Austin erklärt die Ermittlungen für rechtens.

24. August 2012: Armstrong teilt mit, dass er den Kampf gegen die Anschuldigungen aufgibt und sich auf seine Stiftung Livestrong konzentrieren will. Die USADA sperrt ihn daraufhin lebenslang.

10. Oktober 2012: Die USADA veröffentlicht mehr als 1000 Seiten Anschuldigungen gegen Armstrong. Enthalten sind 26 Zeugenaussagen, 15 von früheren Fahrern. Auch Ex-Teamkollegen sagten aus. Die USADA spricht vom «ausgeklügelsten, professionellsten und erfolgreichsten Dopingprogramm, das der Sport jemals gesehen hat».

12. Oktober 2012: Tour-Chef Christian Prudhomme spricht sich dafür aus, Armstrongs Tour-Siege nicht neu zu vergeben.

22. Oktober 2012: Die UCI erkennt Armstrong alle sieben Siege bei der Tour de France ab.


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