Berlin (dpa) - Im Dopingfall des Radprofis Stefan Schumacher wird der Internationale Sportgerichtshof CAS in diesem Jahr kein Urteil mehr fällen. «Sie Haben die Frist zur Urteilsverkündung bis 11. Januar 2010 verlängert», teilte Schumacher-Anwalt Michael Lehner mit. Der Sportrechtler aus Heidelberg mutmaßt, dass die Verschiebung zustande kam, weil «erheblicher Diskussionsbedarf» im Richterrat bestehe. Nach der Anhörung Schumachers am 4. November in Lausanne vor dem CAS war ein Ende des Prozesses bis «Mitte Dezember» terminiert worden. Ein konkreter Zeitpunkt zur Urteilsverkündung, stehe noch nicht fest, erklärte CAS-Sprecherin Katy Hogg auf dpa-Anfrage.Am 19. Februar hatte die Französische Anti-Doping-Agentur AFLD Schumacher wegen positiver A-Proben auf das Blutdoping-Mittel CERA gesperrt. Der Befund aus der Tour de France 2008 wurde in nachträglichen Kontrollen erbracht. Knapp einen Monat später bestätigte der Radsport-Weltverband UCI die AFLD-Sperre und erteilt ein weltweites Fahrverbot gegen den ehemaligen Profi des Gerolsteiner-Teams bis 21. Januar 2011. Danach rief Schumacher, der Doping leugnet, den CAS an.
Nach ebenfalls positiven CERA-Proben von den Olympischen Spielen in Peking annullierte das Internationale Olympische Komitee im November Schumachers Olympia-Platzierungen. Auch dagegen zog der 28-jährige Schwabe aus Nürtingen, der seit jetzt 14 Monaten nicht mehr aktiv ist, vor den CAS.