Berlin (dpa) - Der Internationale Sportgerichtshof CAS wird wahrscheinlich nicht vor September ein Urteil darüber fällen, ob Ex-Radprofi Jan Ullrich einen neuen Prozess fürchten muss. Das teilte ein CAS-Sprecher mit, nachdem eine Anhörung am 22. August noch keine Entscheidung darüber gebracht hatte.
Die Richter in Lausanne entscheiden, ob es eine Verhandlung geben oder die Haltung des Schweizer Olympischen Komitees bestätigt wird, für den Fall Ullrich keine eigene «Disziplinargewalt» zu besitzen. Ullrich, der sich derzeit auf ein Jedermann-Rennen am 28. August in Sölden/Österreich (Ötztal-Marathon) vorbereitet, war nicht in Lausanne.
Ullrichs neuer Berater Falk Nier ließ offen, ob die angekündigte Stellungnahme des Tour-de-France-Siegers von 1997 zur sportlichen Vergangenheit ein «knallhartes Geständnis» wird. In Zusammenarbeit mit einem Anwalts-Team werde darüber nachgedacht, in welcher Form sich Ullrich den Doping-Vorwürfen stellen werde, sagte Nier der Nachrichtenagentur dpa.
Es gibt klare Indizien dafür, dass Ullrich während seiner Karriere Kontakt zu dem vermeintlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes aus Spanien gehabt hat. Der 37-Jährige, der bis zu seinem Rücktritt 2007 lange Zeit mit einer Schweizer Lizenz fuhr, hat Doping aber stets bestritten. In der Schweiz wurden die Ermittlungen gegen Ullrich eingestellt. Dagegen klagen der Radsport-Weltverband UCI und die Schweizer Anti-Doping-Agentur vor dem CAS.