Leukerbad (rad-net/dpa) - Richard Carapaz hat bei der ersten Bergankunft der 85. Tour de Suisse das Gelbe Trikot des Spitzenreiters übernommen. Der 28 Jahre alte Ecuadorianer vom britischen Ineos Grenadiers-Team konnte sich auf der fünften Etappe nach 175,1 Kilometern von Gstaad nach Leukerbad im Sprint zweier Ausreißer gegen Jakob Fuglsang (Astana-Premier Tech) durchsetzen und mit seinem ersten Saisonsieg Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) als Gesamtführenden ablösen.
Überraschender Weise war Van der Poel einer der Initiatoren der Ausreißergruppe des Tages. Gemeinsam mit zwei weiteren Fahrern setzte sich der Niederländer im Gelben Trikot vom Hauptfeld ab. Maximal vier Minuten holte das Trio an Vorsprung heraus. Ehe der vorletzte Anstieg rund 25 Kilometer vor dem Ziel erreicht war, waren Van der Poel & Co. wieder eingeholt worden.
In der Favoritengruppe hatte Ineos Grenadiers die Tempoarbeit übernommen, wodurch einige Fahrer zurückfielen. Aus der griffen Antwan Tolhoek (Jumbo-Visma) und Esteban Chaves (BikeExchange) an. Chaves konnte noch einmal beschleunigen, um Tolhoek abzuschütteln. Auf der Abfahrt des vorletzten Anstieg versteuerte sich Chaves dann jedoch, konnte aber einen Sturz vermeiden. Das ermöglichte aber Fuglsang zu dem Kolumbianer aufzuschließen.
In den Schlussanstieg gingen Chaves und Fuglsang gemeinsam, dahinter lag die Verfolgergruppe um Carapaz, Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe) mit rund 20 Sekunden Rückstand. Nachdem Fuglsang Chaves distanzieren konnte, sah der Däne schon wie der sichere Sieger aus. Doch vier Kilometer vor dem Ziel kam Carapaz alleine von hinten und schnappte sich im Sprint noch den Sieg gegen Fuglsang. Mit 39 Sekunden Rückstand wurde Michael Woods (Israel Start-Up Nation) Dritter, Schachmann folgte zeitgleich als Sechster.
In der Gesamtwertung liegt Carapaz nun 26 Sekunden vor Fuglsang. Schachmann verbesserte sich auf Rang drei und hat 38 Sekunden Rückstand zum Führenden.
Das sechste Teilstück der Schweiz-Runfahrt 2021 führt am Freitag über 130,1 Kilometern von Fiesch nach Disentis Sedrun. Zu Ende geht das von vielen Fahrern als Generalprobe für die Tour der France genutzte Rennen am Sonntag in Andermatt.