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Jochen Käß (vorne) und Hannes Genze fuhren eine gute Cape Epic und wurden Gesamtzweite. Foto: Armin M. Küstenbrück
03.04.2011 14:33
Cape Epic: Sauser/Stander Gesamtsieger - Flückiger-Brüder holen Tagessieg vor Genze/Käß

Lourensford (rad-net) - Die letzte Etappe der Cape Epic in Südafrika haben Mathias und Lukas Flückiger vor Hannes Genze und Jochen Käß, sowie José Hermida und Ralph Näf gewonnen. Der Gesamtsieg von Christoph Sauser und Burry Stander geriet nicht mehr in Gefahr. Lukas und Mathias Flückiger hatten bereits attackiert und waren aus der Spitzengruppe weg gefahren, als die beiden Multivan-Merida-Biker Hannes Genze und Jochen Käß entdeckten, dass Sauser und Stander nicht mehr in ihrer Gruppe dabei waren.
«Wir wussten nicht was passiert ist, aber es war klar, dass wir noch mal alles versuchen mussten. Man weiß ja nie und hinterher hätten wir uns vielleicht geärgert», berichtete Hannes Genze von der Situation, die sich noch in der ersten Hälfte des Rennens abspielte.

Die beiden Schwaben gaben Gas und schlossen zu den Flückiger-Brüdern auf. Dann hörten sie, dass Sauser und Stander wieder im Rennen waren. «Da waren wir schon vorne und dann ging es natürlich um den Tagessieg», so Genze. Den verpassten die beiden Freunde allerdings, weil ihnen die Schweizer in einer Laufpassage entwischten und so auf ihren ersten Etappensieg 2011 zusteuerten.
Am Ende lagen Genze/Käß 2:17 Minuten hinter den beiden Cross-Country-Spezialisten (2:33:07 Stunden). Den Vorsprung auf die große Verfolgergruppe konnten Genze/Käß allerdings auf über drei Minuten ausdehnen und standen zum sechsten Mal in acht Tagen auf dem Podest.„Wir haben unser Ziel erreicht und stehen auf dem Podium. Das ist ein wichtiger Erfolg für das Team. Wir sind dem Ex-Weltmeister und dem WM-Dritten auf den Fersen geblieben, darauf sind wir stolz», erklärte Genze.

Rang drei sicherten sich die Vortagessieger José Hermida und Ralph Näf (Multivan-Merida 3). 5:48 hinter den Flückiger-Brüdern gewannen sie aus der Verfolgergruppe heraus den Kampf um den letzten Podestplatz. Multivan-Merida Team-Manager Andreas Rottler konnte in Südafrika eine überaus positive Bilanz ziehen: «Wir wollten einen Tagessieg und in der Gesamtwertung ein Team auf dem Podium. Jetzt haben wir sogar zwei Tagessiege. Das ist eine super Sache.»

Burry Stander und Christoph Sauser (Songo) gerieten derweil am letzen Tag trotz des Defekts nicht mehr in Gefahr. Nur ein größeres technisches Problem oder ein Sturz hätte das südafrikanisch-schweizerische Duo von Specialized auf dieser, mit 59 Kilometern vergleichsweise kurzen Etappe, wohl noch gefährden können und ein solches Malheur vermieden die beiden Träger des Gelben Trikots. So verloren sie als Tagesfünfte zwar noch 3:45 Minuten auf Käß und Genze, waren aber mit über zehn Minuten Differenz auf die beiden Deutschen in den achten und letzten Tag gegangen, so dass am Ende 7:06 Minuten übrig blieben.

Im dritten Jahr als Duo haben es der 23-jährige Stander und der fast 35-jährige Sauser geschafft. In den beiden Jahren zuvor scheiterten sie vor allem an Fahrfehlern, technischen Defekten und Infekten, waren aber auch nicht so aufeinander eingespielt wie etwa das Team Bulls 1. Die verpassten die Titelverteidigung und damit ihren vierten gemeinsamen Gesamtsieg, konnten sich aber als Gesamt-Dritte mit einem Platz auf dem Podest erneut unter den absoluten Top-Teams behaupten.

«Klar sind wir nach den Erfahrungen und Erfolgen der letzen vier Jahre mit dem Ziel Gesamtsieg hierher gekommen, aber man kann das nicht erwarten. In diesem Feld am Ende auf dem Podium zu stehen ist eine super starke Leistung», kommentierte Team-Manager Friedemann Schmude das Ergebnis. Sein zweites Team, Thomas Dietsch und Tim Böhme, hatte großes Pech mit Defekten, weshalb für sie nicht mehr als Rang zwölf heraus kam.

Stefan Sahm erwies sich bei den Titelverteidigern als Achillesferse. Mitten in der heißen Phase der Vorbereitung war der Wahl-Schweizer Vater einer Tochter geworden und hatte deshalb auch sein Vorbereitungsprogramm umgestellt. «Er war sicher nicht in der Form, wie in den vergangenen Jahren, aber da gibt es überhaupt keinen Vorwurf. Schließlich gibt es auch mal wichtigere Dinge als einen Cape-Epic-Sieg», so Schmude.

Eva Lechner und Nathalie Schneitter (Italien/Schweiz) haben mit dem Tagessieg auf der letzten Etappe ihren zweiten Platz in der Damenwertung gesichert. Der Gesamtsieg ging an Sally Bigham und Karlien van Jaarsveld (Großbritannnien/Südafrika), die auch von einer 60-minütigen Zeitstrafe für Lechner/Schneitter profitiert hatten.

Gesamtwertung nach Prolog und sieben Etappen von Kapstadt nach Lourensford
(707 Kilometer mit 14550 Höhenmetern)
Herren
1. Christoph Sauser/Burry Stander (Sui/RSA) – 36ONE-Songo-Specialized 28:44:33 Stunden
2. Hannes Genze/Jochen Käß (Sindelfingen/Bietenhausen) – Multivan-Merida 1 28:51:39
3. Karl Platt/Stefan Sahm (Osthofen/Krattigen,Sui) – Bulls 1 29:05:41
4. Nicolas Vermeulen/Kevin van Hoovels (Bel/Bel) - Versluys-Evenza 29:28:00
5. Lukas Flückiger/Mathias Flückiger (Sui/Sui) – Trek World Racing 29:34:34
6. Andreas Kugler/Markus Kaufmann (Sui/Tuttlingen) Multivan-Merida 2 29:42:03
7. Bart Brentjens/Jeroen Boelen (Ned/Ned) Milka-Trek 1 29:53:36
8. Alexandre Moos/Balz Weber (Sui/Sui) – BMC Mountainbike Racing 2: 30:09:04
9. Mannie Heymans/Adrien Niyonshuti (Nam/Rwa) Garmin/Adidas MTN 30:29:25
10 José Hermida/Ralph Näf (Esp/Sui) Multivan-Merida 3 30:37:46

Damen:
1. Sally Bigham/Karien van Jaarsveld (GBR/RSA) – USN 37:44:09
2. Eva Lechner/Nathalie Schneitter (Ita/Sui) – Colnago Arreghini Südtirol 39:18:02
3. Hannlie Boyens/Ischen Stopforth (RSA/RSA) – ABSA aBreast 39:24:09


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