Wellington (rad-net) - Jaroslav Kulhavy und Christoph Sauser haben bei der 10. Auflage der MTB-Etappenfahrt Cape Epic in Südafrika ihren zweiten Etappensieg gelandet. Nach 120 Kilometern erreichten sie das Ziel in Wellington mit 18:07 Minuten Vorsprung auf Manuel Fumic und Marco Fontana sowie 19:28 Minuten vor den Südafrikanern Philipp Buys und Matthys Beukes.
Über die Vergabe des Gelben Leadertrikots wurde am Grünen Tisch entschieden. Nachdem sich Jaroslav Kulhavy und Christoph Sauser nach etwa der Hälfte der Distanz abgesetzt hatten, wuchs deren Vorsprung auf eine drei Teams starke Verfolgergruppe stetig an. Bulls 1 mit den Gesamtführenden Karl Platt/Urs Huber, Bulls 2 mit Tim Böhme und Thomas Dietsch, sowie Multivan-Merida mit José Hermida und Rudi van Houts.
Als es vom letzten Berg, dem höchsten Punkt auf dem Weg von Saronsberg nach Wellington, wieder hinab ins Tal ging, wurden gut sechs Minuten Vorsprung für den tschechischen Olympiasieger und seinen eidgenössischen Partner vom Team Burry Stander-Songo gemeldet. Die beiden Specialized-Biker waren auf dem Weg zum deutlichen Etappensieg.
Das Gelbe Trikot wäre nach Lage der Dinge wohl auf den Schultern von Urs Huber und Karl Platt geblieben, denn gut zweieinhalb waren von 8:50 Minuten Vorsprung noch vorhanden. Doch dann nahmen die sechs Verfolger eine falsche Abbiegung. Sie folgten einer Markierung und noch einer weiteren, ehe sie der Fahrer eines Kamera-Motorrads darauf aufmerksam machte, dass er wohl er selbst und sie auch auf dem falschen Weg wären. Sie fuhren die Strecke zurück, entdeckten am betreffenden Punkt nun einen Streckenposten, der den richtigen Weg wies und mussten später feststellen, dass sie den Ausschilderungen der Freitagsetappe gefolgt waren. Mit fast 22 Minuten Rückstand kamen sie ins Ziel.
Bulls und Merida legten Protest ein, um die verlorenen Minuten wieder zu bekommen. Das GPS-Livetracking konnte den Abstand am ominösen Punkt nachvollziehen. «Wir legen Protest ein, nicht weil wir so blöd waren, um falsch zu fahren, sondern wegen der Umstände. Die Jungs konnten das nicht wissen, das war nicht ihr Fehler», erklärte Friedemann Schmude, Team-Manager von Bulls. Der Veranstalter wies jede Verantwortung von sich, doch weil die sechs Fahrer gleich nach dem falschen Abbiegen auf die Schilder vom nächsten Tag getroffen seien, hätten sie keine Chance gehabt ihren Irrtum zu erkennen. So wurde die Entscheidung getroffen, alle drei mit einem Tagesrückstand von zehn Minuten im Gesamtklassement zu bewerten. Das bedeutet, dass Karl Platt und Urs Huber 1:12 Minuten hinter Kulhavy und Sauser zurück liegen. Böhme/Dietsch sind 13:30 Minuten zurück Dritte vor Hermida/van Houts mit 25:56 Minuten Rückstand.
Manuel Fumic und Marco Fontana liegen jetzt unbetroffen von allem auf dem fünften Gesamtrang. Sie setzten auch am fünften Tag ihre «Trainingsfahrt» fort.