Grenchen (rad-net) - Heute steht bei der Bahn-Europameisterschaft in Grenchen (Schweiz) die Einerverfolgung der Männer auf dem Programm. Mit Domenic Weinstein und Nils Schomber gehen auch zwei deutsche ins Rennen. Weinstein sorgte vor wenigen Tagen für Furore, als er in 4:17,417 Minuten einen neuen deutschen Rekord über die 4000 Meter aufstellte.
«Domenic Weinstein ist eines der größten Talente, die wir haben. Er ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. Er ist ein richtiger Verfolger und Zeitfahrer, ein richtiger Tempobolzer mit einem Riesen-Motor. Er hat Druck bis zum geht nicht mehr», lobt Bundestrainer Sven Meyer den neuen deutschen Rekordhalter, in dessen Sog sich auch andere Fahrer erheblich steigerten. Henning Bommel (Berlin), Weinsteins Teamkollege beim rad-net ROSE-Team, der sich jahrelang an der Marke von 4:30 Minuten die Zähne ausbiss, fuhr 4:22,694 Minuten.
Den Vogel schoss indes Weinstein ab, der mit seinem Rekord nun auch einer der Podiumsanwärter bei der Europameisterschaft in Grenchen ist. «Die letzten Trainingseinheiten hatten gezeigt, dass ich auf einem guten Weg bin. Als Zielzeit hatte ich eine 4:18 angepeilt. Dann lief es sogar noch etwas besser. Mit der Zeit bin ich gut dabei und kann vielleicht auf Medaillenkurs fahren», sagt der Sportsoldat aus dem rad-net ROSE-Team, der ebenfalls noch weiteres Steigerungspotenzial bei sich sieht. «Es ist sicher noch Luft nach oben. Trainer Sven Meyer macht aber auch einen perfekten Job», lobt der deutsche Verfolger-Meister von 2014 und 2015 seinen Trainer.
Großes Ziel für Weinstein sind die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro mit dem deutschen Bahnvierer. Nach zwei verpassten Olympia-Teilnahmen liegt das deutsche Flaggschiff klar auf Kurs Brasilien. «Das Niveau bei uns ist schon sehr hoch. Wir haben im Moment acht Fahrer und alle haben ihre Chance. Es gibt aber momentan keinen Grund, warum es mit Rio für mich nicht klappen sollte. Olympia ist mein großes Ziel, das ich ständig vor Augen habe», sagt der 21-Jährige, der in Unterbaldingen bei Bad Dürrheim lebt.
Mit Nils Schomber (Neuss) und Leon Rohde (Wedel) fuhr Weinstein schon als Junior zusammen im Vierer. «Auch deshalb ist der Vierer etwas ganz besonderes, jeder kennt jeden, es geht sehr familiär bei uns zu, wir gehen zusammen durch dick und dünn», sagt Weinstein. Das Tal scheint durchschritten – im Vierer und nach 16 Jahren dank Domenic Weinstein auch in der Einerverfolgung.