Cottbus (dpa) - Die Entscheidung des Radsportweltverbandes UCI zum Qualifikations-Modus für die Olympischen Spiele 2012 ist bei Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel auf Kritk gestoßen. Im Sprint und im Keirin-Wettbewerb ist in London jeweils pro Nation nur noch ein Starter zugelassen.
«Bahnradsport wird weiter kastriert. Beim Höhepunkt werden künftig nicht mehr die Besten der Welt am Start sein. Das ist ein tragische Entwicklung», sagte Uibel. Betroffen von der Entscheidung sind vor allem die starken Sprinter-Nationen wie Großbritannien, Frankreich oder Deutschland. Neben dem Olympia-Vierten Levy war in Peking 2008 auch Stefan Nimke (Schwerin) am Start. Das wird in London nicht mehr möglich sein.
«Ich glaube, man tut dem Sport damit keinen Gefallen», sagte Teamsprint-Weltmeister Maximilian Levy aus Cottbus. «Wie will man sich da als Nummer vier in Deutschland noch motivieren?», fragte Levy. Die Qualifikation für London beginnt bereits in diesem Jahr. Bei der Vergabe der Plätze zählen die nächsten beiden Weltmeisterschaften wie die beiden kommenden Weltcup-Serien. Ebenfalls neu: Die Plätze werden nicht personengebunden ausgefahren, sondern für den jeweiligen Fachverband. Bereits vor einigen Monaten hatte die UCI gravierende Änderungen im Ausdauerbereich vorgenommen. Einerverfolgung, Madison und Punktefahren wurden gestrichen und stattdessen das Omnium neu in das Olympia-Bahnprogramm aufgenommen.