Gelsenkirchen (rad-net/dpa) - Ganz im Zeichen der Präsidentenwahl steht die Bundeshauptversammlung des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) am kommenden Samstag (23. März) im Maritim-Hotel in Gelsenkirchen. Ob dabei BDR-Präsident Rudolf Scharping für eine dritte Amtszeit kandidieren wird, hängt vom Verlauf der Sitzungen mit Präsidium und Landesverbänden im Vorfeld der Hauptversammlung ab. Die Wahl erfolgt dann am Samstag. Rudolf Scharping hatte signalisiert, sich erneut zur Wahl zu stellen, wenn die Bedingungen stimmen. Die formuliert der frühere Verteidigungsminister mit einem funktionierenden Team, das ein gemeinsames, klares Konzept verfolgt, das Verantwortlichkeiten eindeutig regelt und einen Generationswechsel vorbereitet.
Als Gegenkandidatin soll die Frankfurter Juristin Sylvia Schenk, die von 2001 bis 2004 bereits BDR-Präsidentin war, antreten. «Ich habe sie zur Wahl vorgeschlagen. Wir sind der Übereinstimmung, dass die Basis im BDR groß genug ist, dass sich Frau Schenk dort wiederfindet», sagte der württembergische Landespräsident Hans Lutz, 1976 Olympiasieger mit dem Bahnvierer, der Nachrichtenagentur dpa. Als Schenk-Stellvertreter ist der Scharping-Kritiker und NRW-Landeschef Toni Kirsch vorgesehen.
Seit März 2005 ist Scharping Präsident des BDR und führte den deutschen Spitzensportverband durch eine krisengeschüttelte Zeit. Trotz immer neuer internationaler Dopingskandale ist es ihm gelungen, Sponsoren zu gewinnen und die Mitgliederzahlen zu erhöhen. «Dies war auch durch eine strikte Anti-Dopingpolitik des BDR möglich. Das zurückliegende Jahr war sowohl sportlich als auch wirtschaftlich eines der erfolgreichsten des BDR», so der BDR in einer Pressemitteilung.
Auch für Michael Vesper, den Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hat sich «der BDR sportlich gut entwickelt». Der Dachverband habe «gute Konzepte. Vesper, der die Wahl vor Ort beobachten wird, erklärte weiter: «Wir arbeiten professionell und konstruktiv zusammen».
Neben dem Präsidentenamt müssen ein Stellvertreter und Vize-Präsidenten für die Bereiche Kommunikation, Breiten-und Freizeitsport, Einrad- und Sportentwicklung und Leistungssport gewählt werden. Die bisherigen Amtsinhaber wollen – mit Ausnahme von Wolfgang Schoppe (Breitensport), der aus Altersgründen nicht mehr antritt - erneut kandidieren. Für Schoppe ist der Saarländische LV-Präsident Peter Koch (Wadern) im Gespräch.
Stimmberechtigt sind die Delegierten aller 17 Landesverbände und ihre Präsidenten, wobei sich die Zahl der Stimmen nach der Stärke der Landesverbände richtet. So hat der kleinste Landesverband Mecklenburg-Vorpommern drei Stimmen, der stärkste, Nordrhein-Westfalen, 101. Auch Präsidium und Koordinatoren sind stimmberechtigt. Insgesamt ergibt das eine Stimmenzahl von 610.
Auf der Bundeshauptversammlung stehen am Samstag außerdem die Genehmigung des Haushaltsplanes, die Vergabe von Deutschen Meisterschaften und die Abstimmung über diverse Anträge zu Verwaltung und Sportbetrieb auf der Tagesordnung.