Pontivy (rad-net) - Primož Roglič will trotz seines gut anderthalbminütigen Rückstands im Gesamtklassement bei der Tour de France weiterkämpfen. Der Fahrer von Jumbo-Visma war bei der gestrigen dritten Etappe gestürzt, wodurch er nicht nur Hautabschürfungen und Verbrennungen erlitt, sondern auch eine Minute auf seine stärksten Konkurrenten verlor.
«Zum Glück haben wir gesehen, dass noch alles an einem Stück ist und ich mir nichts gebrochen habe, auch wenn ich Narben überall auf meinem Körper habe», berichtete Roglič gestern nach der Etappe nach Pontivy. «Es war nicht der beste Tag für uns, aber wir machen weiter. Wir können immer noch weiterfahren.»
Der 31-jährige Slowene stürzte auf den finalen Kilometern, nachdem er vermutlich mit dem Lenker des italienischen Meisters Sonny Colbrelli zusammengestoßen war. Entgegen der Meinung seines Teamchefs Richard Plugge, der sofort nach dem Sturz mutmaßte, dass «ihn ein Fahrer angerempelt und zu Sturz gebracht hat», machte Roglič sofort die Streckenführung und engen Straßen für den Unfall verantwortlich: «Es war ein sehr hektisches Finale auf diesen Straßen. Insgesamt ist das einfach scheiße, denn wir trainieren alle hart für das Rennen. Da verdient es niemand, auf dem Boden zu liegen.»
Trotz schwerer Schürfwunden und Blutergüsse auf seiner linken Körperhälfte versprach Roglič, die Tour in den nächsten Wochen fortzusetzen. Von einer Neutralisierung der Zeiten ab der 8 Kilometer Marke vor dem Ziel der gestrigen Etappe hielt der Fahrer nichts, trotz des massiven Zeitverlusts durch seinen Sturz: «Ich bin nicht der Typ dafür, solche Dinge zu verlangen. Ich weiß nicht, wie es genau war. Es lagen auch viele andere Jungs auf dem Boden. Ich muss einfach durch die nächsten Tage kommen und dann werden wir sehen. [...] Solange wir noch im Rennen sind, können wir immer weiterkämpfen.»