«Seit 16 Jahren fahre ich nun Fahrrad und seit über einem Jahrzehnt bin ich Profi, aber nun ist die Zeit gekommen, andere Dinge in meinem Leben zu priorisieren, nämlich meine Familie», kündigte Aru in der Pressemitteilung seines Teams das Karriereende an. «Während meiner Karriere habe ich, genauso wie jeder andere Radprofi, viel Zeit weit weg von zu Hause verbracht und nun ist der richtige Moment, diese an sie zurückzugeben.»

Aru war 2012 zu den Profis gestoßen, als er bei Astana Premier Tech – damals fuhr das Team noch unter dem Namen Astana Pro Team – als Stagiaire an der Saison teilnahm. Schon zwei Jahre später erzielte der Italiener beim Giro d'Italia und der Vuelta a España mit dem dritten und fünften Platz im Gesamtklassement zwei starke Ergebnisse, die er 2015 jedoch mit dem zweiten Platz beim Giro und dem Gesamtsieg der Vuelta sogar noch überbot. 2017 belegte der Fahrer im Trikot des italienischen Meisters zudem den fünften Platz bei der Tour de France. Zusätzlich zu diesen Topplatzierungen bei allen drei großen Landesrundfahrten gewann Aru in zehn Jahren Karriere drei Etappen beim Giro, zwei der Vuelta, sowie eine Tour-Etappe.

«Ich hatte Glück, mein Talent auf der größtmöglichen Bühne zu realisieren und gemeinsam mit meinen Teamkameraden unglaubliche Siege zu feiern. [...] Deshalb möchte ich auch meinen ehemaligen Teamkollegen, Mitarbeitern und Mannschaften – Astana und UAE – meinen tiefsten Dank aussprechen, die mich in meiner Karriere beflügelt haben. Wir haben einige großartige Momente geteilt, für die ich immer dankbar sein werde», blickte der 31-Jährige auf seine Karriere zurück.

2021 war Aru zu Qhubeka-NextHash gewechselt, wo er mit dem zweiten Platz bei der Vuelta a Burgos und der Sibiu-Tour die besten Ergebnisse seiner Saison bislang erzielen konnte. Trotzdem hat sich der Fahrer nun entschlossen, nach der anstehenden Vuelta seine Karriere zu beenden, wie er auch in den sozialen Netzwerken bestätigte: «Ich habe viel darüber nachgedacht, was die richtige Entscheidung war, hatte schlaflose Nächte, hab geweint und so weiter. [...] Und heute, obwohl ich hier bin, um euch diese wichtige Entscheidung meines Lebens mitzuteilen, kann ich euch zurufen, dass ich den Radsport liebe, dass ich es noch mehr liebe, Rad zu fahren, dass ich das Training liebe und dass ich nicht vorhabe, mein Fahrrad in einer Garage zu lassen. Aber wie alle Anfänge gibt es auch immer ein Ende. Die Vuelta wird mein letztes Rennen als Profi sein. [...] Jetzt ist es an der Zeit, ein neues Kapitel in meinem Leben an der Seite meiner Familie zu genießen.»

Aru wird am Samstag seine Mannschaft Qhubeka-NextHash als Kapitän in die Vuelta führen. Der Italiener wird in den kommenden drei Wochen von seinen Teamkameraden Sergio Henao, Reinardt Janse van Rensburg, Dimitri Claeys, Dylan Sunderland, Bert-Jan Lindeman, Sander Armée und Connor Brown begleitet.