Ilmenau (rad-net/dpa) - Alexander Kristoff (UAE-Team Emirates) hat die zweite Etappe der Deutschland-Tour gewonnen und damit seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Nach 180 Kilometern von Sangerhausen nach Ilmenau setzte er sich mit knappem Vorsprung gegen Phil Bauhaus (Bahrain-Victourios) und Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) durch. Ackermann behielt damit das Rote Führungstrikot.
«Ich mag Deutschland, ich habe gute Erinnerungen an so einige Rennen hier», sagte Alexander Kristoff zur zweiten Etappe der Deutschland-Tour: «Heute auch – obwohl es viel Regen gab, und der Kurs immer wieder recht technisch war. Aber das kenne ich aus meiner Heimat. Im Ziel hatte ich Glück, dass ich das Hinterrad von Bauhaus hatte. Ich war erst nicht sicher, ob ich vorn war, aber es hat gereicht.»
Auch Ackermann war mit seinem dritten Platz zufrieden. «Ich bin einfach nur froh über den dritten Platz, denn ich hatte gar keine guten Beine heute. Und ich bin froh, dass ich noch im Trikot bin – ein Schritt weiter als in den letzten Jahren. Jetzt habe ich einige Sekunden gegenüber den Bergfahrern und werde alles daran setzen, das Trikot auch mit nach Hause zu nehmen. Für mich wäre es ein Traum, die Deutschland-Tour zu gewinnen und dafür sind wir auf einem guten Weg.»
Marc Soler (Movistar), Jannis Peter (Deutschland), Louis Vervaeke (Alpecin-Fenix), Francisco Galvan (Equipo Kern Pharma) und Kyle Murphy (Rally) waren die Ausreißer des Tages. Bereits nach 20 Kilometern hatten sich Murphy, Peter und Vervaeke in den 36 Serpentinen zum Kyffhäuser abgesetzt, Soler und Galvan schlossen kurz nach der Bergwertung auf, die sich Murphy holte und im Ziel mit dem Blauen Bergtrikot belohnt wurde.
Der Vorsprung des Spitzen-Quintetts schrumpft unter die Minutenmarke – eine Gelegenheit, die Louis Vervaeke 45 Kilometer vor dem Ziel für eine Attacke nutzte. Zwischenzeitlich versuchte Immanuel Stark (P&S Metalltechnik) Vervaeke nachzusetzen, kam jedoch nicht heran. Der Belgier wurde erst sieben Kilometer vom Peloton, in dem noch rund 50 Fahrer verblieben waren, gestellt.
Bauhaus eröffnete den Sprint, mit Kristoff am Hinterrad. Erst auf den letzten Metern konnte sich der Norweger noch an Bauhaus vorbeischieben.
In der Gesamtwertung hat Ackermann noch zwei Sekunden Vorsprung auf Bauhaus. Kristoff verbesserte sich auf Rang drei und liegt vier Sekunden hinter dem Träger des Roten Trikots.
Beendet ist das Rennen nach einem Sturz auf einer Kopfsteinpflasterpassage indes für Rick Zabel, Teamkollege von Sprint-Routinier André Greipel und dem vierfachen Tour-Sieger Chris Froome. «Ich habe es nach dem Sturz noch einmal probiert, musste aber einsehen, dass ich den Lenker nicht mehr richtig festhalten konnte. Ich gehe aber davon aus, dass es nur Prellungen sind», sagte Zabel der ARD kurz vor dem Röntgen im Krankenhaus in Ilmenau. Am Abend gab Zabel auf Instagram Entwarnung und schrieb: «Die Untersuchung im Krankenhaus zeigte keine Knochenbrüche, aber ich hatte zu große Schmerzen, um das Rennen fortzusetzen.» Greipel und Froome kamen bei dem Sturz im Hauptfeld auch zu Fall, konnten die Etappe aber fortsetzen und beenden.
Das dritte Teilstück der viertägigen Rundfahrt führt am Samstag über 193,9 Kilometer von Ilmenau nach Erlangen. Der Gesamtsieger wird am Sonntag in Nürnberg gekürt, wo das Rennen nach insgesamt 720,5 Kilometern zu Ende geht.
