Canazei (rad-net) - Simon Yates wird beim diesjährigen Giro d'Italia wohl nur noch um das Podium, nicht aber um den Gesamtsieg kämpfen können. Der Brite liegt zurzeit mit 4:20 Minuten hinter dem Gesamtführenden Egan Bernal (Ineos Grenadiers) zurück und erklärte bereits jetzt die Wahrscheinlichkeit, den Kolumbianer noch einzuholen, für sehr gering.
«Der Sieg wird sehr schwierig. Ich denke, es müsste schon etwas sehr Außergewöhnliches und extrem Unerwartetes passieren, damit ich noch gewinnen könnte», berichtete Yates am gestrigen, zweiten Ruhetag der Italien-Rundfahrt. «Sollte sich diese Chance aber ergeben, werde ich natürlich versuchen, sie zu ergreifen, aber es wäre schon sehr überraschend. Ich werde so lange es geht um das Podium kämpfen.»
Yates war zu Beginn des Giros neben Bernal als Favorit in das Rennen gestartet, nachdem er zuvor die Tour of the Alps gewonnen hatte. Der Fahrer von BikeExchange hielt sich lange in Reichweite des Rosa Trikots und verbesserte sich am vergangenen Samstag, auf der Etappe am Zoncolan, sogar auf den zweiten Platz der Gesamtwertung zu verbessern und damit in den direkten Kampf mit Bernal zu gehen. Am Montag fiel der 28-Jährige schließlich auf der Königsetappe zum Passo di Giau auf den fünften Platz zurück, als er als Elfter und mit 2:37 Minuten Rückstand auf Bernal ins Ziel kam.
«Meine Werte waren gut. Okay, sie hätten auch besser sein können, aber wir sind in großer Höhe gefahren, also war ich mit meiner Leistung eigentlich sehr zufrieden», berichtete Yates am gestrigen Ruhetag von der Etappe des Tags zuvor. «Ich wäre lieber etwas näher an den Jungs dran gewesen, die um das Podium kämpfen, aber ich habe mein Bestes gegeben und das ist alles, was ich tun kann.» Bernal sei in seiner derzeitigen Verfassung für alle Fahrer unerreichbar: «Er hat offensichtlich bei jeder Gelegenheit gezeigt, dass er hier der Beste ist. Bernal ist im Moment allen überlegen. Es ist nur schwer vorstellbar, dass er jetzt noch den Gesamtsieg verliert.»
Trotz seines Leistungseinbruchs am Anfang der Woche liegt Yates aber gerade einmal 40 Sekunden hinter dem dritten Platz von Hugh Carthy (EF Education-Nippo), weshalb der Kampf ums Podium noch nicht beendet sei: «Ich denke, das Podium ist noch nicht so weit weg und ich bin nur zwei Sekunden vom vierten Platz entfernt. [...] Es gibt noch viel zu erkämpfen und Veränderungen stehen an. Hoffentlich kann ich etwas bewirken und auf das Podium kommen.»