Leitza (rad-net) - Ide Schelling hat dem Team Bora-hansgrohe auf der zweiten Etappe der Baskenland-Rundfahrt einen Tagessieg beschert. Nach 193,8 Kilometern von Viana nach Leitza siegte der Niederländer im Sprint und übernahm außerdem die Gesamtführung.
Die Ausreißergruppe des Tages, die erst einmal das Renngeschehen bestimmte, bestand heute aus sechs Fahrern, die bis zu sieben Minuten Vorsprung aufs Peloton herausholten. Aber auch das war nicht genug, um für eine Überraschung zu sorgen. Der Träger des Gelben Trikots, Ethan Hayter, selbst beteiligte sich an der Nachführarbeit und sorgte dafür, dass der Abstand zu den Ausreißern frühzeitig kleiner wurde.
Rund 70 Kilometer vor dem Ziel begann ein schwieriges Finale mit drei Anstiegen innerhalb von 25 Kilometer. Am letzten der drei Berge attackierte Richard Carapaz (EF Education-EasyPost), kam aber nicht davon. Dann beschleunigte Mikel Landa (Bahrain-Victorious) und holte die Spitzengruppe ein und ließ einen Fahrer nach dem anderen hinter sich. Das nun deutlich ausgedünnte Hauptfeld hatte 40 Kilometer vor dem Ziel rund 40 Sekunden Rückstand.
Allerdings schmolz der Vorsprung der Landa-Gruppe schmolz im Vorfeld des allerletzten Anstiegs schnell. Wenig später wurden er und seine restlichen Mitstreiter eingeholt. Die Situation nutzte Lilian Calmejane (Intermarché-Circus-Wanty) und löste sich gemeinsam mit Abel Balderstone (Caja Rural-Seguros RGA) vom Feld. Kurz vor dem Gipfel gesellte sich David De la Cruz (Astana-Qazaqstan) zu dem Duo, fuhr bald alleine weiter, aber das Peloton war den Ausreißern dicht auf den Fersen und holte sie ein.
Im engen und kurvenreichen Finale setzte sich Schelling dann im richtigen Moment an die Spitze, kam als Erster auf die letzten Meter und konnte sich im Sprint gegen Matteo Sobrero (Jayco-AlUla) und Alex Aranburu (Groupama-FDJ) durchsetzen. Für den 25-Jährigen war es erst sein zweiter Profisieg und der erste auf WorldTour-Niveau. «Heute habe ich meinen ersten WorldTour-Sieg eingefahren und ich bin natürlich unheimlich stolz darauf. Ich war vor der letzten Abfahrt gut positioniert. Einen Kilometer vor dem Ziel fand ich eine Lücke und 500 Meter später eröffnete ich meinen Sprint. Mit den tückischen Kurven im Finale wusste ich, dass es schwierig sein würde, mich dann wieder einzufangen. Ich muss sagen, dass ich überrascht bin, dass ein solches Finale von der UCI zugelassen wird, denn es hätte ziemlich gefährlich werden können. Aber ich glaube, alle sind glücklicherweise gut durchgekommen», so Schelling.
In der Gesamtwertung liegt er nun vier beziehungsweise sechs Sekunden vor Sobrero und Aranburu.