Gent (rad-net) - Nach 15 Jahren mit Felgenbremsen wird Tom Boonen (Quick-Step Floors) in seiner letzten Saison als Radprofi auf Scheibenbremsen umsteigen. Der Belgier hat über den Winter das neue «Venge»-Modell von der Radmarke Sepcialized getestet und zeigte sich so beeindruckt, dass er bei der Vuelta a San Juan, die heute in Argentinien startet, mit Scheibenbremsen ins Rennen gehen will.
«Es ist die größte Verbesserung, die ich in meiner Karriere auf dem Rad gesehen habe, also wäre es dumm, es nicht zu nutzen», sagte Boonen gegenüber «Cyclingnews». Sicherlich ist es für den 36-Jährigen auch schon ein Test für sein letztes großes Karriere-Ziel: Paris-Roubaix. Bei dem Kopfsteinpflaster-Klassiker dürften Scheibenbremsen von Vorteil sein.
«Sie funktionieren viel besser, sie sind einfacher zu kontrollieren und sie blockieren nicht so schnell wie normale Bremsen. Natürlich kann ich normale Bremsen kontrollieren, aber mit Scheibenbremsen hat man so viel mehr Gefühl. Es ist die größte Verbesserung, die ich meiner Karriere gesehen habe - ich weiß nicht, warum es darum so viel Streit gibt», erklärte Tom Boonen.
Der Ärger entstand im vergangenen Jahr bereits nach vier Monaten Testphase, als Francisco Ventoso eine große klaffende Wunde bei einem Sturz bei Paris-Roubaix erlitt und dafür die Bremsscheiben verantwortlich machte. Die Testphase wurde sofort abgebrochen, aber das neue Bremssystem, das in anderen Disziplinen - zum Beispiel Querfeldein und Mountainbike - seit Jahren eingesetzt wird, wurde für die Saison 2017 wieder von der UCI eingeführt, nach dem die Hersteller sicherere «abgerundete» Scheiben entwickelt hatten.
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