Muttenz (rad-net) - Sabine Spitz hat die Generalprobe für die Weltmeisterschaft in Südafrika erfolgreich absolviert. Beim Finale des BMC Racing Cup in Muttenz wurde sie von der Schweizerin Esther Süss knapp geschlagen Zweite. Bei den Herren siegte der Schweizer Ralph Näf, für Markus Bauer aus Lohr gab es Rang 13.
Das Damen-Rennen über fünf Runden wurde von einer dreiköpfigen Spitzengruppe geprägt, die entstand, nachdem Süss und Spitz (Murg-Niederhof) in der dritten Runde deren Teamkollegin Kathrin Stirnemann (Schweiz) erreicht hatten, die in den ersten beiden Runden als Solistin vorne lag. Gemeinsam ging das Trio in die fünfte und letzte Runde, doch Stirnemann verlor am Beginn des einzigen Anstiegs den Kontakt.
Das Duell zwischen Süss und Spitz wurde durch einen Kettenklemmer im Anstieg entschieden. Spitz musste vom Rad und verlor zehn, zwölf Sekunden. Sie holte zwar noch auf, doch es reichte nicht mehr für die Deutsche. Am Ende trennten die Marathon-Europameisterin und die Weltcupsiegerin von Andorra knapp sieben Sekunden.
Sabine Spitz fand es «schade, dass mir der Kettenklemmer zu diesem ungünstigen Zeitpunkt passiert ist». Die 41-Jährige war nach zwei Infekten aber sehr zufrieden mit ihrer Verfassung. «Durch die Charakteristik des Kurses muss man das Rennen natürlich relativieren, mit dem WM-Kurs kann man das nicht vergleichen. Aber es war gut für mich mal wieder im Matsch zu fahren, das könnte in Südafrika ja auch passieren.»
Olympiasiegerin und Weltmeisterin Julie Bresset musste früh kapitulieren. «Ich hatte einfach nicht die richtigen Reifen», meinte Bresset, die in der dritten Runde aufgab.
Bei den Herren siegte Ralph Näf aus einer vierköpfigen Spitzengruppe heraus. Er zog einen langen Sprint an, den Weltmeister Nino Schurter nicht mehr kontern konnte. Dritter wurde Vize-Weltmeister Lukas Flückiger (alle Schweiz).
Markus Bauer hatte sich kurzfristig zu einem Start entschieden. Der Lohrer verlor gleich in der ersten Runde an Boden, als es nach der langen Flachpassage in den Singletrail hinein ging. «Ich wollte da einfach nichts riskieren. Dass ich danach viel Druck hatte, das gefällt mir schon», meinte Bauer, der Mitte des Rennens immer stärker wurde und von Rang 36 nach der ersten Runde noch auf den 13. Platz, 5:17 Minuten hinter Näf fuhr. «Da wäre heute einiges mehr drin gewesen», so Bauer.
Doppel-Olympiasieger Julien Absalon hatte übrigens an der gleichen Stelle den Anschluss verloren, konnte sich dann aber noch auf den fünften Platz nach vorne fahren, mit Rundenzeiten, die fast identisch waren mit denen der Podiumsplatzierten.
Das Rennen der Juniorinnen ging an Veronika Brüchle aus Sigmarszell, die sich in der letzten Runde gegen die lange führende Chantal Eheim durchsetzte. Dritte wurde Chrystelle Baumann (beide Schweiz). «Sie war immer knapp vor mir. In der letzten Runde habe ich sie am Berg dann überholt. Auf der Fläche hatte ich ganz guten Druck, im Anstieg könnte es noch besser sein», meinte die Deutsche Sprint-Meisterin nach ihrem ersten Saisonsieg in einem Cross-Country-Rennen.
Bei den Junioren belegte Daniel Voitl (Pforzheim) Rang drei. Nachdem er in der ersten Runde von einem Konkurrenten touchiert wurde und gestürzt war, zeigte er eine starke Aufholjagd. «Mit meiner Form bin ich sehr zufrieden», sagte Voitl.
Das war auch Martin Frey. Der Bad Uracher U23-Fahrer gewann nach Davos auch das Amateur-Rennen in Muttenz. Zu Beginn lag er noch nicht an der Spitze, doch je länger das Rennen ging, desto stärker wurde er. «Nach der Trans-Schwarzwald habe ich darauf vertraut und es hat geklappt. Ich bin jetzt ganz zuversichtlich für das Weltcup-Finale in drei Wochen in Norwegen», sagte Frey, der die Schweizer Marcel Guerrini und Enea Vetsch auf die Plätze verwies.