Harrogate (rad-net) - Mikkel Bjerg hat zum dritten Mal in Folge den Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren der U23-Klasse gewonnen. Der Däne benötigte für die 30,3 Kilometer von Ripon nach Harrogate 40:20 Minuten und war damit 27 beziehungsweise 28 Sekunden schneller als die beiden US-Amerikaner Ian Garrison und Brandon McNulty.
Die U23-Fahrer hatten mit einer Menge Regen, der immer stärker wurde, zu kämpfen. Das Wasser stand teilweise mehrere Zentimeter hoch auf der Straße, wodurch einige Fahrer auch massive Probleme hatten. Attila Valter (Ungarn) überschlug sich, nachdem er ein Schlagloch getroffen hatte und rutschte noch mehrere Meter die Straße hinab, während sein Rad weiter oben liegen blieb. Johan Price-Pejtersen (Dänemark) rutschte in einer Pfütze weg, die so tief war, dass er sogar mit dem Kopf untertauchte.
Aber davon nicht ausbremsen ließ sich Bjerg. Er kam mit den nassen Bedingungen gut zurecht und hatte bereits an der Zwischenzeit nach 14,2 Kilometer 24 Sekunden Vorsprung und verwaltete diesen Abstand bis ins Ziel.
«Ich habe fünf Minuten vor dem Start gehört, dass große Pfützen auf der Straße sind", sagte der Däne einige Minuten nach seinem Zieleinlauf. «Mein Trainer hat mich schließlich durch die schwierigen Kurven und Pfützen geführt. Sein Rat: Lenkrad halten und Vollgas geben. Ich bin sehr glücklich, obwohl dies die WM war, die am schwierigsten zu gewinnen war.» Bjerg sagte weiter: «Ich hatte viel Druck, vor allem von mir selbst. Ich musste gewinnen, sonst wäre es keine erfolgreiche Meisterschaft gewesen. Mein Ziel ist es, in Zukunft auch bei den Profis Weltmeister im Zeitfahren zu werden».
Garrison war bereits als 18. Fahrer auf die Strecke gegangen und profitierte womöglich etwas davon, dass die Straßen noch nicht so überflutet waren. Dennoch setzten sich am Ende die besten durch: Bjerg galt nach seinen bisherigen WM-Ergebnissen sowieso als der Topfavorit und mit McNulty, 2017 bereits U23-Vizeweltmeister im Zeitfahren, auf dem Bronzerang war ebenfalls zu rechnen.
U23-Bundestrainer Ralf Grabsch nannte die Bedingungen «grenzwertig», der dänische Sieger Mikkel Bjerg fand die Schlitterpartie «richtig, richtig verrückt».
Die beiden deutschen Starter Miguel Heidemann (+2:44) und Juri Hollmann (+3:00) belegten die Plätze 25 und 33.
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