Luxemburg (dpa) - Die Stimme zitterte, er war den Tränen nahe: Radprofi Andy Schleck hat im Casino seines Wohnortes in Mondorf-les-Bains bei Luxemburg sein Karriereende bekanntgegeben. Mit 29 Jahren macht er Schluss.
«Radfahren ist für mich beendet. Ich bin sehr enttäuscht, meine Karriere auf diese Art abzuschließen», sagte der jüngere der beiden Schleck-Brüder. Andy Schleck war 2010 nach der Überführung des Spaniers Alberto Contador als Doper später am Grünen Tisch zum Tour-de-France-Sieger erklärt worden.
Als Gründe für seinen frühen Rücktritt nannte der Teamkollege von Stundenweltrekordler Jens Voigt seine angeschlagene Gesundheit. Von einem Sturz zu Beginn der vergangen Tour, bei dem er einen Kreuzbandriss und eine Kapselverletzung im Knie erlitten hatte, hat er sich noch nicht erholt.
Eine Überraschung war die Demission des Siegers von Lüttich-Bastogne-Lüttich von 2009, der die Tour im selben Jahr und 2011 auf dem zweiten Platz beendet hatte, allerdings nicht: Sein Trek-Team hatte bereits während der Frankreich-Rundfahrt im Juli signalisiert, seinen Vertrag - im Gegensatz zu dem seines Bruders Fränk - nicht zu verlängern.
Nach Ablauf seiner Dopingsperre zeigte Fränk zuletzt sportlich eine wieder steigende Tendenz. Kletterspezialist Andy Schleck hatte zuletzt 2011 mit dem Gewinn der Bergwertung bei der Tour de Suisse und einem Tour-Etappengewinn von sich reden gemacht. Danach ging es bergab, viele Verletzungen und Krankheiten setzten dem zierlichen Luxemburger zu. Zu seiner Zukunft wollte sich Andy Schleck am Donnerstag nicht äußern.
Andy Schleck muss Tour beenden - «Ein schwerer Schlag für mich»